
Der Protest der MieterInnen gegen Verdrängung wird nicht gedeckelt. Am Samstag gehen in der Reichenberger Straße 73 in Kreuzberg und in der Corinthstraße 53 im Friedrichshainer Südkiez Hausgemeinschaften und solidarische Nachbarschaften vor die Tür und auf die Straße. Die Corinthstraße 53 gehört ….
…. zum Bündnis von mittlerweile mehr als 200 Häusern, die sich zusammengeschlossen haben, um sich besser gegen die Umwandlung in Eigentumswohnungen wehren zu können. Man wolle sich gegenseitig bei Wohnungsbesichtigungen und dem Besuch von KaufinteressentInnen unterstützen.
Die negativen Folgen von Umwandlungen für die MieterInnen würden immer dramatischer und könnten sich durch den Mietendeckel gar noch verschärften, befürchtet Clara Meister „Durch die Umwandlung lässt sich künftig eine maximale Rendite erzielen“, erklärt die Mieterin aus der Corinthstraße imMietermagazin, einer Publikation des Berliner Mietervereins. Die MieterInnen müssten sofort informiert werden, wenn ein Antrag auf Umwandlung gestellt wird, um sich besser wehren zu können, lautet eine der zentralen Forderungen an die Politik
PolitikerInnen der Grünen und der Linken werden am Samstag vor Ort sein. Das Hoffest in der Corinthstraße, das um 13 Uhr beginnt, wird auch von vielen Mieterinitiativen aus Kreuzberg unterstützt. Darunter ist auch die „GloReiche“, die sich gegen die Verdrängung im Kiez um die Reichen- berger Straße in Kreuzberg wehrt. Dort beginnt ebenfalls am Samstag um 15 Uhr eine Kundgebung mit einen Bühnenprogramm vor der Hausnummer 73. In dem Haus gab es in den letzten Jahren sechs Eigenbedarfskündigungen der Eigentümerfamilie Brenning, berichtet eine Mieterin des Hauses. Teils hätten die Wohnungen danach leer gestanden. Am Samstag bekommen die MieterInnen auch kulturelle Unterstützung durch die Sängerin Christiane Rösinger, die selbst von Verdrängung aus Kreuzberg bedroht ist.
Peter Nowak