INTERVIEW MIT PETER NOWAK – MITAUTOR DES BUCHES „CORONA UND DIE DEMOKRATIE – EINE LINKE KRITIK

Hubert Brieden und Chris Carlson im Gespräch mit Peter Nowak, Ko-Autor des vor kurzem erschienen Buches „Corona und die Demokratie. Eine linke Kritik“. Die meisten Staaten weltweit haben die Grundrechte – so es sie noch gab – massiv wegen des Coronavirus eingeschränkt. Ein Versuchsballon, wie die Buchautoren meinen, um zu sehen, was an autoritären Herrschaftsformen heute machbar ist. Die traditionelle Linke hat weitgehend dazu geschwiegen oder sogar schärfere Restriktionen gefordert, und dadurch rechten Populisten und Verschwörungstheoretikern eine Flanke geöffnet, durch die sie die Sorgen derer, die keine Gesundheitsdiktatur wollen, instrumentalisieren und kooptieren konnten. Zugleich werden Agenden für eine regressive Familienpolitik und ein regressives Frauenrollenbild in der Gesellschaft gewollt oder ungewollt durch die Corona-Restriktionen bedient. Hinzu kommt, dass der wirtschaftliche Kollaps in Folge des Lockdowns gerade die sozial Schwächsten am härtesten trifft und somit die sozialen Gegensätze im Lande noch weiter verschärft.