Zur Aktualität der Zimmerwalder Linken – mein Aufsatz in neuerschienenen Buch „Sterben und Sterben lassen“

Die russische Invasion in der Ukraine sorgte für große Verwirrung innerhalb der Linken. Die NATO galt vielen plötzlich als Schutzmacht der Schwachen und Unterdrückten. Gleiches wurde über die ukrainische Armee behauptet, die als antifaschistische Guerilla inszeniert wurde, der man Opfer und Waffen erbringen müsse. Der westliche Imperialismus schien über Nacht rehabilitiert. Seine Staaten konnten, ohne nennenswerten Widerstand, zur massiven Aufrüstung übergehen. Der Vorkrieg hatte begonnen. Gegen diesen neuen Militarismus will das Buch Widerspruch einlegen. So schafft der Krieg das Klassenverhältnis schließlich nicht ab, sondern verstärkt nur die bestehenden Widersprüche. Über die Situation hinter den Frontlinien berichten ukrainische und russische Linke, die sich dem Ruf nach Landesverteidigung widersetzen und die, zusammen mit westlichen Linken, in diesem Buch für einen neuen Internationalismus gegen Krieg und Aufrüstung plädieren.

Herausgeber*innen: AK Beau Séjour
Seiten: 208
ISBN 978-3-9826199-1-0

Verlag: Die Buchmacherei

https://diebuchmacherei.de/produkt/sterben-und-sterben-lassen/

Rezension von Gerhard Hanloser in der jungen Welt vom 16.10.2024

https://www.jungewelt.de/artikel/485877.ukraine-krieg-irgendwann-ist-schluss.html

Rezension von Raul Zelik in Neues Deutschland:

Im Kapitel »Wessen Krieg?« diskutieren deutsche und englischsprachige Autorinnen über die Möglichkeiten einer antimilitaristischen Bewegung. Der Historiker Axel Berger zeichnet nach, wie sich die Zimmerwalder Konferenz im Ersten Weltkrieg gegen die mehrheitssozialdemokratischen »Vaterlandsverteidiger« positionierte. Peter Nowak, Journalist aus Berlin, schreibt über Streiks und Sabotageaktionen, mit denen Arbeiterinnen in Italien, Belarus und
Russland Waffenlieferungen zu verhindern suchten. …

Es sagt alles über unsere Zeit, dass man. »Sterben und sterben lassen« als das Buch der Stunde bezeichnen muss. Ein linker Kleinstverlag hat einen Sammelband in einer niedrigen dreistelligen Auflage veröffentlicht, in dem jene Position stark gemacht wird, die eigentlich alle linke Parteien, Organisationen und Stiftungen vertreten müssten. Das Buch ist ein radikales Statement gegen jede nationale Mobilmachung und für einen antimilitaristischen
Internationalismus, der seinen Namen verdient. …

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1186095.ukraine-krieg-fuer-ein-zweites-zimmerwald.html

Rezension von Barbara Renz in der Zeitung Graswurzelrevolution vom November 2024:

Neben diesen Stimmen aus Russland und der Ukraine gibt es einen lesenswerten Text von Axel Berger zur Geschichte der Zimmerwalder Linken und anschließend beschreibt der omnipräsente Peter Nowak, wie (fast) immer verlässlich, theoretische und praktische Ansatzpunkte des Antimilitarismus in Europa, etwa die Proteste der italienischen Basisgewerkschaft USB gleich nach Kriegsbeginn.