Jetzt erst recht – Neue Solidarität in den Städten

In Zeiten des Corona-Notstands wird sichtbar, wie notwendig solidarische Netzwerke in den Städten sind, wie sie in unserem Buch vorgestellt und dokumentiert werden. 

Wir sehen, wie die Einschränkungen eben nicht alle Menschen gleichermaßen betreffen. Das Schließen von Veranstaltungsstätten, Einschränkungen in der Gastronomie, in Kunst und Kultur und anderen Arbeitsbereichen bedeutet, dass prekär, undokumentiert oder unsicher arbeitende Menschen ihren Lebensunterhalt verlieren und oft auch nicht wissen, wie sie ihre Miete bezahlen können. Auch die Vertreibung von Menschen aus ihren Wohnungen sind in einer Zeit beständiger Mahnungen, man solle zu Hause bleiben, keineswegs ausgesetzt, wie eine Zwangsräumung am 7. April in Köln zeigt. 

Daher begrüßen wir es, wenn Menschen unter Beachtung des Gesundheitsschutzes für die Durchsetzung ihrer Rechte, Emanzipation, Transformation und die Utopie einer sozial-ökologisch gerechten Gesellschaft auf die Straße gehen, rund um den 1. Mai und auch an anderen Tagen. Wir unterstützen Initiativen wie der transnationalen Plattform Coview-19 (www.coview.info) und das Berliner Sozialbündnis #jetzterstrecht (www.jetzterstrecht.org), die für eine solidarische Antwort auch in Zeiten von Corona eintreten. 

Wir bieten Initiativen und Nachbarschaften an, sie durch Lesungen, Buchvorstellungen mit Bildern und Videos und Beteiligung an Diskussionsveranstaltungen zu unterstützen. Schon längst ist klar, dass die Corona-Folgen uns auch den Sommer über beschäftigen werden. Wir sollten die kommenden Wochen und Monate dafür nutzen um zum Beispiel mit corona-gerechten Open-Air-Veranstaltungen einen Beitrag dazu zu leisten, die Vorstellung von der neuen Solidarität in den Städten in die Diskussion zu bringen. 

Denn Solidarität ist mehr als Händewaschen, Maske tragen und Abstand halten. 

Wir sind erreichbar unter: umkaempfteswohnen@gmail.com

Die Herausgeber des Buches Umkämpftes Wohnen – Neue Solidarität in den Städten

Matthias Coers und Peter Nowak

https://umkaempftes-wohnen.de/post/616864851137085440/jetzt-erst-recht
https://umkaempftes-wohnen.de/post/616864851137085440/jetzt-erst-recht

Zum Foto: #STAY AT HOME wurde wochenlang vom Dach des Eigentumswohnungs-Luxus-Towers Living Levels in den Abend- und Nachtstunden verbreitet. Einkommensschwere Besitzer*innen sprechen den Berliner Mieter*innen, die unter ausbeuterischen Mieten leiden, oder sogar wohnungs- und obdachlosen Menschen Verhaltens-Empfehlungen aus. Das Gebäude Living Levels ist für Friedrichshain-Kreuzberg schon lange ein Ärgernis. Es werden nicht nur sie Wohnungspreise angeheizt, gegen die Interessen des Bürger*innenentscheids durch MediaSpree wurde das Ufer des Berliner Stadtflusses privatisiert und gegen das öffentliche Interesse bebaut. Derzeit entsteht ein direkter Anschlussbau.

https://umkaempftes-wohnen.de/post/616864851137085440/jetzt-erst-recht

https://umkaempftes-wohnen.de/post/616864851137085440/jetzt-erst-recht
https://umkaempftes-wohnen.de/post/616864851137085440/jetzt-erst-recht