Wenn Arbeitskämpfe für kriminell erklärt werden: 2 Radiointerviews mit mir zur Repression gegen italienische Basisgewerkschaften

Radio Lora – München:

Kürzlich fanden in zahlreichen deutschen Städten Solidaritätsaktionen vor italienischen Konsulaten statt. Sie standen unter dem Motto »Weder in Hamburg noch in Piacenza – gegen die Ein-schränkung des Streikrechts«. GewerkschafterInnen und linke Aktivisten wollen damit ihre Solidarität mit italienischen Basisgewerkschaftern ausdrücken. Denn dort waren jeweils vier Gewerkschafter der Basisgewerkschaften USB und Si Cobas unter Hausarrest gestellt worden. Auslöser für diese Anklage waren angeblich Streiks in den Logistiklagern der norditalienischen Stadt Piacenza in den Jahren 2014 bis 2021. Der Staatsanwaltschaft zufolge wurden diese Streiks unter einem Vorwand und mit »erpresserischen« Absichten durchgeführt, um bessere Bedingungen für die ArbeiterInnen zu erreichen, als sie im nationalen Vertrag vorgesehen sind. Verbesserte Arbeitsbedingungen sind ja nun eigentlich eines der Hauptgründe für Streiks. Über die Einzelheiten sprachen wir mit dem Journalisten Peter Nowak.

https://www.freie-radios.net/117038

Radio Flora Hannover

– Wenn Arbeitskämpfe zum „Terrorismus“ erklärt werdenItalien: Am 19. Juli rückte die Polizei ein, in die Gewerkschaftshäuser jener Basisgewerkschaften, die den Kampf der Logistikarbeiter*innen unterstützen. Es handelt sich um S.I. Cobas und USB. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von Piacenza wurden der nationale Koordinator der S.I. Cobas, Aldo Milani, und drei führende Vertreter der Gewerkschaft von Piacenza unter Hausarrest gestellt: Mohamed Arafat, Carlo Pallavicini und Bruno Scagnelli.
„Bildung einer kriminellen Vereinigung wegen privater Gewalt, Widerstand gegen einen Amtsträger, Sabotage und Störung eines öffentlichen Dienstes – so lautet die Anklage. Dieser Vorwurf geht auf Streiks in den Logistiklagern von Piacenza in den Jahren 2014 bis 2021 zurück.
Solidaritätsaktionen gab es deshalb hier und europaweit vor italienischen staatlichen Einrichtungen vor einer Woche. Das war ein Zeichen der Solidarität mit den von Repression betroffenen Gewerkschafter*innen über Landesgrenzen hinweg sein.
Dazu ein Telefon Statement des Journalisten Peter Nowak

https://www.freie-radios.net/116994