ls Herausgeber des Buches „Umkämpftes Wohnen – Neue Solidarität in den Städten unterstützten wir Mieter*innen in ihren Kampf gegen Verdrängung und hohe Mieten in verschiedenen Städten. So bieten wir Veranstaltungen an, wenn Räumungen drohen und Mieter*innen sich dagegen organisieren. So beteiligte sich Peter Nowak, einer der Herausgeber, am 17.11.2019 an einen Kiezspaziergang gegen Verdrängung und zu Orten des Widerstandes im Südkiez von Friedrichshain. Er wurde von Mieter*innen organisiert, die sich in im letzten Jahr teilweise erfolgreich dagegen wehrten, dass ihr Haus zur Profitquelle von Investor*innen wird. Die Nachbar*innen planten im Anschluss an den Kiezspaziergang eine Vorstellung unseres Buches, das wenige Wochen später erschienen war. Es waren ca. 30 Mieter*innen erschienen, darunter auch einige Senior*innen. Der geplante Austausch verschiedener Mieter*innen lief hervorragend. Doch die Polizei, die den Kiezspaziergang aus der Ferne beobachtete, machte am U- und S-Bahnhof Ostkreuz eine Personalienkontrolle gegen einen der Herausgeber des Buches, der Teil des Kiezspazierganges war. Ziel war eine Anklage, weil er angeblich eine Demonstration nicht angemeldet hätte. Der Herausgeber wurde da zum Organisator, der angeblich die Route festlegte und die Reden tatsächlich. Tatsächlich hatten die Mieter*innen der unterschiedlichen Häuser die Route festgelegt und sie informierten auch jeweils über ihre Projekte. Es handelte sich daher auch um keine Demonstration, sondern um einen Stadtteilspaziergang, wie sie heute im Bereich des Tourismus oder der Kultur täglich in Berlin gibt. Aber ein Spaziergang, der das Kennenlernen der Nachbarschaft zum Ziel hat, scheint die Repressionsorgane zu stören. Daher die Anklage, sicher nicht zufällig gegen einen der Herausgeber. Doch wir sagen:
Die Solidarität in den Städten lässt sich nicht kriminalisieren. Wir werden auch weiterhin an der Seite von Mieter*innen und Projekten stehen, die gegen Mieterhöhung oder ihre Verdrängung kämpfen. Die Solidarität gilt auch denen, die deswegen vor Gericht gezerrt werden.
Daher laden zur solidarischen Prozessbegleitung am 19.6.2020, 12:30, Turmstraße 91, Raum 672 ein.
Herausgeber von Umkämpftes Wohnen – neue Solidarität in den Städten