Die Mieterinnenbewegung konzentriert sich derzeit statt auf große Demonstrationen auf den direkten Kontakt mit Mieterinnen. So wollen sich am
kommenden Mittwoch Mieteraktivistinnen bei Haustürgesprächen in Friedrichshain mit Bewohnerinnen austauschen. In den ehemaligen drei Sanierungsgebieten …
… des Bezirks laufen nach und nach die Sozialbindungen aus, die Angst vor Verdrängung ist groß. Mit den Haustürgesprächen, die ausdrücklich keine juristische Beratung sind, wollen die Aktivistinnen die Solidarität unter den Betroffenen herstellen. Die Auswirkungen für die betroffenen Mieterinnen reichen von Mieterhöhungen bis zu drohenden Eigenbedarfskündigungen. Die Sorge der Bewohnerinnen wächst. Viele kennen auch ihre Rechte in solchen Fällen nicht. Vorbild für die Aktionsform ist der Bezirk Pankow, in dem sich in den letzten beiden Jahren starker Protest gegen das Auslaufen der Sozialbindungen formiert hat. „Da kommen Maklerinnen und Kaufinteressentinnen und laufen durch deine Wohnung und du kannst es nicht verhindern“, berichtet Mieterin Hanna Rose. Doch dann hätten sich die Mieterinnen im Haus vernetzt, später in der Straße und im ganzen Stadtteil. Das Ergebnis sei die Initiative „Pankow gegen Verdrängung“. Das sei auch das Vorbild für Friedrichshain, erklärt Julian vom Friedrichshainer Kiezteam der Kampagne „Deutsche Wohnen und Co Enteignen“. Die Initiative ist aktiv an der Planung
der Haustürgespräche mit anderen Aktivistinnen an der Organisierung der Aktion in Friedrichshain beteiligt. Bei den Haustürgesprächen, die um 17.30 Uhr in dem Hausprojekt Zielona Gora in der Grünberger Straße 73 starten, soll zu einer Mieterinnen-Versammlung eingeladen werden. Diese soll am Samstag, dem 30. November in der Pablo-Neruda-Bibliothek an der Frankfurter Allee stattfinden. Für Dezember ist ein Kiezspaziergang zu den verschiedenen vom Auslauf der Förderung betroffenen Häusern in Friedrichshain geplant. Peter Nowak