„No Amazon-Headquarter in F-Hain“ lautet das Motto einer Kundgebung an der Waschauer Brücke, zu der StadtteilaktivistInnen für diesen Mittwoch aufrufen. Gegenüber wächst der Edge-Tower mächtig in die Höhe, der nach der Fertigstellung vor allem vom Amazon-Konzern genutzt werden soll. „ Er ist Teil der Gentrifizierung im Süden Friedrichshain. Wir wollen spät mit dieser Kundgebung deutlich machen, dass wir damit nicht einverstanden sind“, erklärt ein gewisser „Max“ der taz. Max ist Teil der Initiative „NoTower4Bezos“, die sich …
… kürzlich gegründet hat. Die meist jungen AktivistInnen gestalten Flyer, auf denen verschiedene Argumente gegen den Amazon-Tower angeführt werden. Benannt werden Wohnungsnot und Verdrängung im Stadtteil, aber auch der Klimawandel, der nach Ansicht der AktivistInnen durch Megakonzerne wie Amazon und Hochhäuser wie den Edge-Tower verschärft wird. Die AktivistInnen betonen, dass sie sich auch mit dem Kampf der Amazon-Beschäftigten um bessere Arbeitsbedingungen solidarisieren. Seit Jahren kämpfen sie in Deutschland, unterstützt von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, mit Arbeitsniederlegungen für einen besseren Tarifvertrag.
Viele werden sich wundern, warum die Initiative mit ihrem Protest jetzt beginnt, wo das Hochhaus fast fertiggestellt ist. Tatsächlich gab es 2019 einen ersten Versuch linker Gruppen, ein Bündnis gegen den Amazon-Tower auf die Beine zu stellen. Am 21. Februar 2020 organisierten sie eine Demonstration mit rund 500 TeilnehmerInnendurch den Friedrichshainer Südkiez. Das sollte der Auftakt eines längerfristigen Protestes sein.
Doch der Corona-Lockdown vereitelte weitere Aktionen. Ob der neue Protest daran anknüpfen kann, wird sich am Mittwoch zeigen. Neben Redebeiträgen ist auch ein musikalisches Programm geplant. Peter Nowak
https://taz.de/Turm-soll-weg/!5847138/