Aktivist*innen protestieren gegen Amazon-Bau an der Warschauer Brücke

Amazon zeigt Mängel

Der Architekt Carsten Joost bemängelt, dass die Stellungnahme zur Verkehrssicherheit rechtsfehler- haft sei. Der Fokus liege zu sehr auf dem Autoverkehr, besonders FußgängerInnen seien zu wenig beachtet worden

Vor knapp einem Jahr erteiltedas Bezirksamt Kreuzberg- Friedrichshain die Baugenehmigung für das Bauvorhaben Edge East Side Berlin. Es wurde als Amazon-Tower bekannt, weil der Techkonzern sich dort in e nen Großteil der Etagen einmieten will. Ein Protestbündnis will das verhindern, wurde allerdings durch den Coronalockdown ausgebremst. Am 4. September melden sich die KritikerInnen dann wieder zu Wort. Die Initiative „Berlin vs. Amazon“ und die Naturfreunde Berlin laden heute um 11 Uhr zu einer ….

….. Protestaktion vor der Baustelle ein. Dort wollen sie ihren Widerspruch gegen die Baugenehmigung vorstellen, den sie beim Stadtentwicklungsamt eingereicht haben.

Sie stützen sich hierbei auf eine Recherche, die der Architekt Carsten Joost im Auftrag der AG Stadt beim „Bündnis Berlin vs. Amazon“ erstellt hat. „Die Überschreitung der fest- gesetzten Bauhöhe in der vorliegenden Form um sechs Meter ist unzulässig“, argumentiert Carsten Joost.

Der Architekt bemängelt, dass die Stellungnahme zur Verkehrssicherheit rechtsfehlerhaft sei. Der Fokus liege zu sehr auf dem Autoverkehr, besonders FußgängerInnen seien zu wenig beachtet worden. Zudem sei die Baugenehmigung überstürzt erteilt worden. Trotz einer offenen Frist von einem Monat wurde sie schon nach wenigen Tagen von der zuständigen Behörde erteilt, ohne die Diskussion in den Ausschüssen abzuwarten.

Das Protestbündnis hingegen hat die ihm zustehende Widerspruchsfrist von einem Jahr vollständig ausgeschöpft. Ob die Summe der Mängel zur Rücknahme der Baugenehmigung führt, wie es die NaturFreunde fordern, ist auch für Joost unklar.

Bisher ruhen die Arbeiten, nachdem die bauvorbereitenden Maßnahmen erfolgt sind. Sogar die Bundeswehr hatte Widerspruch erwogen, weil sie die Luftraumsicherheit durch die Gebäudehöhe in Gefahr sieht. Peter Nowak

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