Ein Initiative will eine Diskussion über Arbeitszeitverkürzung ankurbeln.

»Vier Stunden sind genug«

»Wir rufen den Gewerkschaftsrat und den Bundesvorstand von ver.di dazu auf, in den nächsten vier Jahren eine sowohl innergewerkschaftliche als auch gesellschaftliche Debatte über radikale Arbeitszeitverkürzung anzustrengen«, erklärte Christopher Hilbert von der 4-Stunden-Liga.

Lange ist es hier, als das Symbol einer Sonne mit der Zahl 35 im Vordergrund Geschichte geschrieben hat. In den 80er Jahren bewegte der Kampf um die Arbeitszeitverkürzung die Gesellschaft. Nachdem 2003 in Ostdeutschland ein Streik um die 35-Stunden-Woche in der Metallbranche scheiterte, war es ruhig um das Thema geworden. Jetzt will die 4-Stunden-Liga …..

….. wieder an die Kämpfe anknüpfen.

Zwei Anträge stellte die Initiative auf dem ver.di-Bundeskongress zur Abstimmung, in denen ein Arbeitstag von vier Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich gefordert wird. Den Initiator*innen ist klar, dass sie dafür keine Mehrheit finden werden. Sie wollen aber eine Diskussion anregen. »Wir rufen den Gewerkschaftsrat und den Bundesvorstand von ver.di dazu auf, in den nächsten vier Jahren eine sowohl innergewerkschaftliche als auch gesellschaftliche Debatte über radikale Arbeitszeitverkürzung anzustrengen«, erklärte Christopher Hilbert von der 4-Stunden-Liga gegenüber »nd«. Die Initiative ist nicht erst auf dem Bundeskongress mit diesem Anliegen aktiv.

»Wir sind überzeugte Gewerkschafter*innen und haben in den vergangenen anderthalb Jahren bei den ver.di-Organisationswahlen Anträge zur Arbeitszeitverkürzung eingebracht, sowohl in Ortsgruppen, im Bezirk, im Land und jetzt auf Bundesebene«, beschreibt Hilbert den Marsch der Liga durch die gewerkschaftlichen Institutionen. Gegründet habe sich die Liga 2016 in Kassel als Reaktion auf die Forderung von Arbeitgeberverbänden und Politiker*innen zur Flexibilisierung der Arbeitszeit, weil der Achtstundentag nicht mehr zeitgemäß sei, erinnert sich Hilbert an den Ansporn der Initiative.

Peter Nowak