Am 1. Januar 2018 ist der ausgegliederte Betrieb des Botanischen Gartens in die Freie Universität Berlin…
…zurückgeführt worden. Vorausgegangen war ein mehrjähriger Kampf der gewerkschaftlich organisier- ten KollegInnen des Botanischen Gartens gegen die Ausgliederung (taz berichtete). So war die Wiedereingliederung ein großer Erfolg für die aktiven Gewerkschafter*innen und ihre Unterstützer*innen. Sie ist mit beträchtlichen Lohnsteigerungen der Beschäftigten verbunden, die jetzt wieder nach dem Landestarifvertrag bezahlt werden.
„Der Anstieg ist deshalb so hoch, weil vorher prekäre Löhne bezahlt wurden. Viele Kolleginnen und Kollegen haben das Jahr 2018 genutzt, um aus der prekären Beschäftigungszeit lie- gen gebliebene Rechnungen zu zahlen, oder haben seit Jahren erstmalig mit ihrer Familie Urlaub gemacht“, erklärte der ehemalige Betriebsratsvorsitzende des Botanischen Gartens, Lukas Schmolzi, in einem Interviewzum Jubiläum der Wiedereingliederung. Doch in den Erfolg mischen sich einige Wermutstropfen. Zwei der acht Techniker sind dauerhaft aus dem Betriebsbereich Botanischer Garten abgezogen worden und müssen andere Aufgaben an der FU wahrnehmen. Die FU-Leitung begründet die Versetzung mit der Abschaffung der 12-Stunden-Schichten und einem daraus resultierenden Personalüberschuss. Die Verdi-Betriebsgruppe spricht von „einer Verletzung der gemeinsamen Vereinbarung“ durch die FU. Unter dem Motto „Alle Techniker sollen bleiben“ beteiligten sich rund 50 Beschäftigte an einer Protestaktion an ihrem Arbeitsplatz. Auch gegen die befristete Versetzung von Lukas Schmolzi an einen Arbeitsplatz außerhalb des Botanischen Gartens regt sich Protest. Das Berliner Bündnis gegen Arbeitgeberunrecht (Baga) hat eine Unterschriftensammlung für dessen Verbleib am alten Arbeitsplatz gestartet.
Peter Nowak
https://www.taz.de/!5560082/
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