Mit einer Petition fordern An­woh­ne­r*in­nen Berlins für Tempo 30 auf der Frankfurter Allee in Friedrichshain. Sie wollen weniger Lärm.

Gerne etwas langsamer

Konkrete Planungen über die Petition hinaus gäbe es nicht, so Verkehrsaktivist Conway. „Doch wir werden versuchen, unserem Anliegen auf kreative Art und Weise Gehör zu verschaffen“, macht er deutlich, dass es in den nächsten Wochen vielleicht auch Aktionen zur Verkehrsberuhigung direkt auf der Straße geben könnte.

„Weniger Lärm auf der Frankfurter Allee“. Diese Forderung steht auf Plakaten rund um die vielbefahrene Ausfallstraße Richtung Osten. Damit werben An­woh­ne­r*in­nen für eine Onlinepetition mit der Forderung, dass nur noch mit höchstens Tempo 30 auf der Straße gefahren werden darf. Anfang 2021 haben sich ein paar Nach­ba­r*in­nen …

… aus der unmittelbaren Umgebung der Frankfurter Allee zusammengetan und überlegt, wie sich ihre Wohn- und Lebensqualität verbessern lässt. „Schnell wurde uns klar, dass für viele von uns der Verkehrslärm auf der Frankfurter Allee eine große Belastung ist.

Wichtig war es uns auch, uns mit vielen weiteren Nach­ba­r*in­nen zu vernetzen, die an und in der Nähe der Frankfurter Allee leben“, erzählt David Conway gegenüber der taz. Er ist einer der In­itia­to­r*in­nen der Petition, die in wenigen Tagen von fast 500 Menschen unterzeichnet wurde.

Für Conway zeigt die Unterstützung, dass der Verkehr auf der Frankfurter Allee durchaus als großes Problem erkannt wird. Dabei wird neben dem Lärm auch die hohe Schadstoffbelastung durch die Autos genannt. Conway verweist auf den vom Berliner Senat aufgestellten Lärm­aktionsplan. Danach sollen zur Verminderung von Lärm mehr Tempo-30-Zonen ausgewiesen werden.

Einheitliche Ruhe

Die Initiative fordert nun, dass die Frankfurter Allee einbezogen wird. Es könne nicht sein, dass die BewohnerInnen nebenan im Samariterkiez durch die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung profitieren, während die Nach­ba­r*in­nen wenige hundert Meter den Belastungen des Verkehrs weiter ausgesetzt sind.

Deswegen sind einige der Ver­kehrs­ak­ti­vis­t*in­nen im Gespräch mit Po­li­ti­ke­r*in­nen des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg wie auch des Abgeordnetenhauses. Bei Ver­tre­te­r*in­nen der SPD, Grünen und Linken stoßen sie mit ihren Anliegen auf offene Ohren. Allerdings gibt es ein Problem: Bei der Frankfurter Allee handelt es sich um eine Bundesstraße, die den Regelungen der Straßenverkehrsordnung des Bundes unterliegt.

Das Bundesverkehrsministerium hat sich bisher meistens als Sprachrohr der Autolobby inszeniert. Ob sich das unter der Ägide des FDP-Politikers Volker Wissing ändert, muss bezweifelt werden.

Doch Verkehrsaktivist Conway ist trotzdem optimistisch. Beim Lärmschutz habe das Land Berlin durchaus Eingriffsmöglichkeiten, betont er. Konkrete Planungen über die Petition hinaus gäbe es nicht, so Conway. „Doch wir werden versuchen, unserem Anliegen auf kreative Art und Weise Gehör zu verschaffen“, macht er deutlich, dass es in den nächsten Wochen vielleicht auch Aktionen zur Verkehrsberuhigung direkt auf der Straße geben könnte. Peter Nowak