„Kein Lohndumping im Taxigewerbe“ stand auf dem Banner, dass Mitglieder der Taxi-AG der Gewerkschaft Verdi am Mittwoch vor der Senatsverwaltung für Verkehr, Umwelt- und Klimaschutz aufgespannt hatten. Die gewerkschaftlich organisierten TaxifahrerInnen hatten sich…
…dort zur Mahnwache versammelt, um auf ihre prekären Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. „Viele Betriebe zahlen den gesetzlichen Mindestlohn nicht. Standzeiten an Halteplätzen werden als vermeintliche Pausen deklariert und nicht bezahlt“, beschreibt Taxifahrer Andreas Komrowski die schlechten Arbeitsbedingungen in der Branche. Die neuen Taxameter würden nach wenigen Minuten automatisch auf Pause schalten, ergänzt sein Kollege Klaus Meier.
Obwohl mittlerweile ein Gerichtsurteil diese Praxis für rechtswidrig erklärte, hat sich an den schlechten Arbeitsbedingungen nichts geändert, sagte Ramazan Bayram von der Berliner Initiative gegen Arbeitgeberunrecht (Baga) der taz. „Wir unterstützen die KollegInnen, weil hier unter den Augen des Senats Lohndumping begangen wird“, erklärt Bayram. Die gewerkschaftlich organisierten TaxifahrerInnen fordern einen Gesprächstermin bei der zuständigen Senatsverwaltung. Sie wollen erreichen, dass weitere Taxikonzessionen nur an Firmen vergeben werden, die den Mindestlohn für die Beschäftigten einhalten. Auch über die Festlegung des Beförderungstarifs wollen sie mit dem Senat diskutieren. Dass sich am Mittwoch nur fünf FahrerInnen zur Mahnwache eingefunden haben, erklärt sich Klaus Meier damit, dass viele Beschäftigte während der Tourismusmesse nicht auf die Einnahmen verzichten wollen. Außerdem sei die Branche schwer zu organisieren. Doch Verdi kündigt weitere Mahnwachen und Proteste an.
Peter Nowak
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