Ein Lichtenberger Jugendclub könnte neue Heimstätte der Potse werden

Potse will in Linse ziehen

Gleich zum Jahresbeginn am 2. Januar wurde der Runde Tisch als Kundgebung vor dem Lichtenberger Rathaus abgehalten. Wenn am 18. Januar ab 17 Uhr die Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg in der Max-Taut-Aula tagt, wollen die Unterstützer*innen dafür sorgen, dass das Thema dort verhandelt wird. „Spätestens ab 2026muss die Linse wieder ein Jugendzentrum sein, mit dem Potse-Kollektiv als Betreiberin“, so beschreibt Mohannad die zentrale Forderung.

Zuletzt war es still geworden um das Jugendzentrum Potse. 2021 hatte es seinen
langjährigen Standort im Stadtteil Schöneberg verlassen und war in die Zollgarage am Columbiadamm umgezogen. „Ehrlich gesagt, es gibt nicht so viel, was wir euch unbedingt mitteilen mussten“, begründet das PotseKollektiv, warum die Homepage nur selten aktualisiert wird. Die Klagen, dass die Potse am Ausweichstandort viele ihrer bisherigen Aktivitäten nicht mehr durchführen konnte, sind bekannt. Doch jetzt könnte sich für das Kollektiv des Unabhängigen Jugendzentrums eine neue Chance im Stadtteil Lichtenberg auftun. Dort musste …

… zum Jahresende das Jugendzentrum Linse schließen, weil ihr Domizil in der Parkaue renoviert wird. Seit Herbst 2023 protestierten
Nutzerinnen und Unterstützerinnen der Linse gegen eine darüber hinaus
drohende dauerhafte Schließung. Dadurch sind Kontaktezum Potse-Kollektiv entstanden. „Wir waren auf der Suche nach Ersatzräumen und haben über die Arbeit des Solinetzwerkes erfahren, dass Jugendliche sich für den Erhalt
der Linse einsetzen“, sagt Janine vom Potse-Kollektiv gegenüber der taz. So habe mansich kennengelernt. Schnellhabe man sich auf gemeinsame Ziele geeinigt. „Wir trafen uns und entwickelten zusammen mit der Linse den Plan, dass wir unsere Räumein diesen Räumen fortsetzen können“, beschreibt Paul den Prozess der Verständigung zwischen den unterschiedlichen Jugendzentren in Westund Ostberlin.

Linse-Erhalt als Voraussetzung

Ein Kampf mit gutem Ausgang, könnte man denken. Jugendliche wehren sich gegen die Schließung ihres Clubs, treffen dort auf ebenso engagierte Menschen, die neue Räume für ihre Arbeit suchen. Das Potse-Kollektiv und die Linse hätten wieder eine Perspektive. Doch so weit ist es noch nicht, bedauert Mohannad vom Solidaritätsnetzwerk Berlin, das sich für den Erhalt der Linse einsetzt. „Wir haben einen Runden Tisch initiiert, wo wir uns vernetzten. Jetzt müssen wir darum kämpfen, dass die Linse auch nach der Schließung nicht in Vergessenheit gerät“, betont er. Gleich zum Jahresbeginn am 2. Januar wurde der Runde Tisch als Kundgebung vor dem Lichtenberger Rathaus abgehalten. Wenn am 18. Januar ab 17 Uhr die Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg in der Max-Taut-Aula tagt, wollen die Unterstützer*innen dafür sorgen, dass
das Thema dort verhandelt wird. „Spätestens ab 2026muss die Linse wieder ein Jugendzentrum sein, mit dem Potse-Kollektiv als Betreiberin“, so beschreibt Mohannad die zentrale Forderung.

Peter Nowak

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