Die Coordination gegen Bayer-Gefah ren (CBG) braucht dringend mehr Unter stützung, um ihre Aktivitäten gegen den mächtigen Konzern effektiv fortsetzen zu können

Spendenbereitschaft in der Krise

»Das Geheimnis des Erfolgs unserer Arbeit gegen Konzernmacht ist die durch 100 Prozent Spendenfinanzierung gewährleistete Unabhängigkeit. Aber ehrenamtlicher Einsatz alleine reicht nicht. Jeder Euro zählt," sagt CBG-Geschäftsführer Marius Steinmann. Spendenkonto: IBAN: DE94 830944950003199991 BIC: GENODEF1ETK

»Konzern-Widerstand in Gefahr«, mit dieser dramatischen Überschrift alarmierte die Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) in ihrem jüngsten Rundbrief Unterstützerinnen. Der Grund ist eine

sich seit Beginn der Coronakrise 2020 aufbauende und bedrohlich andauernde Flaute bei den Zuwendungen. »Die Spenden und Förderbeiträge sind wie nie zuvor in der Geschichte der CBG ein gebrochen«, meint Axel Köhler-Schnura, ehrenamtlicher Finanzvorstand der CBG. »Im Vorjahr hatten wir Ende Mai ein Drittel mehr Geld zur Verfügung als heute. Zum Ende des Jahres drohen wir auf das Niveau von vor 15 Jahren abzusinken.« Die schlechte Nachricht wird mit einem düsteren Diagramm illustriert. Geldmangel ist in der über 40jährigen Geschichte der konzernkritischen Initiative nichts Neues. Bereits 2011 war die Arbeit des internationalen Netzwerks in Gefahr, weil im Zuge der Finanzkrise seit 2008 die Spenden massiv eingebrochen waren. Damals gelang die Rettung, weil viele neue Unterstütze*innen dazugewonnen werden konnten. Gegenüber der Situation vor mehr als einem Jahrzehnt hat sich die Lage heute dramatisch verschärft. Die Kosten für Recherche, Produktion und Aktionen sind um mehr als ein Drittel gestiegen. Obwohl bis auf zwei Personen alle bei der CBG ehrenamtlich arbeiten, sind die Personalkosten doppelt so hoch wie 2011. Köhler-Schnura meint, ökologische Kri se, Corona, Krieg in Europa – all das habe die Menschen zutiefst verunsichert. Konzerne würden brutal um die Sicherung ih rer Märkte, Rohstoffe und Profite kämpfen. »Unsere Arbeit wird naturgemäß nicht von den Reichen und Ultrareichen gefördert, uns finanzieren die Menschen, die unter Konzern verbrechen leiden und von Kapitalmacht aus gebeutet werden. Und genau auf diese Menschen rollt eine soziale Krise ohne Beispiel zu. Da muss zunehmend mit knappem Geld und spitzem Stift gerechnet werden, wenn Gemüse, Wohnung und Heizung nicht mehr finanziert werden können«, beobachtet der CBG-Finanzvorstand. Ein zusätzliches Problem sei, dass die Ge neration Praktikum sich große Spendenbereitschaft nicht leisten könne. Obwohl die CBG gute Kontakte zu jungen Aktivist*in nen etwa aus der Klimabewegung habe und häufig zu Veranstaltungen eingeladen wer de. Weltweit fordert die CBG jetzt einen Glyphosat-Stopp. Bayer hingegen nutzt die durch den Krieg in der Ukraine entstehende weltweite Ernährungskrise, um den Einsatz seiner giftigen Produkte auszubauen. CBG-Geschäftsführer Marius Stelzmann betont: »Das Geheimnis des Erfolgs unserer Arbeit gegen Konzernmacht ist die durch 100 Prozent Spendenfinanzierung gewährleistete Unabhängigkeit. Aber ehrenamtlicher Einsatz alleine reicht nicht. Jeder Euro zählt.« Peter Nowak

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