Konferenz beschäftigt sich mit Arbeit im Digital- und UmweltkapitalismusDer 2020 verstorbene Sozialwissen schaftler Peter Grottian war maßgebli cher Initiator des ersten Blackrock-Tri bunals. Drei Jahre später soll es eine Neuauflage geben.

Blackrock ist unvergessen

Es war auch Grottians Vermächtnis, das seinen Freundeskreis zum Weitermachen motivierte. Sie schrieben in einem Nachruf: »Als  letzte Initiative, die Peter aktiviert hat, fühlen wir uns verantwortlich und motiviert, als letzte ›Staffelträger‹ in seinem Sinne weiter zumachen: Wir möchten an Euch alle als seine früheren zahlreichen Initiativen, als seine  alten Kollegen, Freunde, Mitstreitenden appellieren, Peters letztes Anliegen so ernst zu nehmen wie er selbst, und sich Blackrocks und Co. wachsender Einflussnahme in aller Welt entgegenzustellen.«

Heute wird der CDU-Parteichef und Vorsit zende der Unionsfraktion Friedrich Merz nur noch selten als Blackrock-Mann bezeichnet. Seine langjährige Tätigkeit für diesen inter nationalen Finanzkonzern galt lange Zeit  als Manko. Noch Ende September 2020 wa ren viele Linke der Überzeugung, dass Merz 
auch deshalb nicht mehr CDU-Vorsitzender werde, weil ihm seine gut dotierte Tätigkeit für Blackrock negativ nachhängt und er da mit kein Sympathieträger für die CDU sei. Diese Fehleinschätzung teilten Ende September 2020 auch …

… einige Teilnehmer*innen des Blackrock-Tribunals in Berlin, mit dem eine 
Diskussion über einen zentralen Player des internationalen Finanzkapitalismus angestoßen werden sollte. Trotz damals vieler informativer Beitrage gab es bisher keine Fortsetzung der Konferenz. Das lag auch am Tod des Mentors des 
Blackrock-Tribunals Peter Grottian. Der en gagierte Hochschullehrer, der über viele Jahre ein solidarischer Begleiter der außerparlamentarischen Bewegung war, starb am 30. Oktober 2020. Einen Tag später wollte sich der Kreis der Engagierten zur Beratung treffen, wie es mit dem Blackrock-Tribunal 
weitergeht. Es war auch Grottians Vermächtnis, das seinen Freundeskreis zum Weitermachen motivierte. Sie schrieben in einem Nachruf: »Als 
letzte Initiative, die Peter aktiviert hat, fühlen wir uns verantwortlich und motiviert, als letzte ›Staffelträger‹ in seinem Sinne weiter zumachen: Wir möchten an Euch alle als seine früheren zahlreichen Initiativen, als seine 
alten Kollegen, Freunde, Mitstreitenden appellieren, Peters letztes Anliegen so ernst zu nehmen wie er selbst, und sich Blackrocks und Co. wachsender Einflussnahme in aller Welt entgegenzustellen.«  Im Gedenken an Peter Grottian soll daher am 16. und 17. September in Potsdam unter dem Motto „Arbeit und Rente im Digital- und Umweltkapitalismus“ eine Fortsetzung des Backrock-Tribunals stattfinden. Dieter Wagner von der Universität Potsdam wird unter dem Titel »Neue Arbeit- Neue Kultur« über die Veränderungen in der Arbeitswelt referieren, die durch die Digitalindustrie und den Finanzkapitalismus vorangetrieben werden. Seine Thesen über die wirtschaftliche Macht von Blackrock will der Kölner Publizist Werner Rügemer zur Diskussion stellen. Auf einer weiteren Veranstaltung will Rügemer auch über die Arbeitsbedingungen in Digitalwirtschaft referieren. Pia Polotzek vom Bund für Umwelt- und  Naturschutz wird ihren Fokus auf die Rolle von Blackrock bei der Blockade von Umwelt- und Klimaschutz legen. Das Thema 
ist auch deshalb interessant, weil der Finanzkonzern längst Greenwashing betreibt, wenn er beispielsweise für eine nachhaltige Geldanlage wirbt. Die Gewerkschafter Hans-Jürgen Urban (IG Metall) und Gotthard Krupp (Verdi) werden über die Rolle von Blackrock bei der Privatisierung der Rente reden. Dabei leitet das Referat unter dem Motto »Keine Privatisierung der Rente« zum letzten, aktivistischen Block des Blackrock-Wochenendes über. Außerdem soll es in Kurzbeiträgen über den Widerstand der Beschäftigten bei Amazon und die Initiativen gegen die Tesla-Fabrik in Grünheide in Brandenburg gehen. Auch Aktivist*innen, die sich in den USA gegen Blackrock wenden, sollen zu Wort  kommen. Bisher fehlt ein Beitrag der Berliner Mieter*innenbewegung, die auch gegen von Blackrock finanzierte Immobilien konzerne kämpfen. Ihre Beiträge gehörten  im Jahr 2020 zu den Höhepunkten des  Blackrock-Tribunals. 
Die Veranstalter*innen der diesjährigen Fortsetzung müssen sich neben der Organisierung des Programms auch um die Finanzierung kümmern. Daher haben sie einen Spendenaufruf veröffentlicht

IBAN: DE15 1207 0024 0327 0170 00 (BIC: DEUTDEDB160) *Verwendungszweck: SFN „New Work – Black Rock“

Peter Nowak

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