Salzwedel: Staatsschutz ermittelt nach Beschädigung Eingeworfenes Fenster, eingetretene Tür: Aktive aus dem Autonomen Zentrum in Salzwedel in Sachsen-Anhalt gehen von rechtem Angriff aus.

Attacke gegen linkes Zentrum

In der Stadt in Sachsen-Anhalt gibt es eine linke »Dominanz«, die wohl mit der Nähe zum einst zu Westdeutschland gehörenden Wendland zu erklären ist, bekannt für den rebellischen Geist der Anti-Atomkraftbewegung. Seit Jahren arbeiten die außerparlamentarischen Linken aus Salzwedel und aus Ostniedersachsen zusammen. Einige Linke in Salzwedel engagieren sich in der Genossenschaft Trawo, die Abkürzung steht für Transformatives Wohnen. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, in der Region bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zu erhalten.

Bierflaschen in der Hand. Man sieht sie Gegenstände auf ein buntes Haus werfen, dann das Krachen einer Scheibe. Das attackierte Gebäude ist das Autonome Zentrum Kim Hubert in der Altperverstraße in Salzwedel, der Vorfall ereignete sich bereits in der Nacht zum Sonntag. Personen, die sich zu dem Zeitpunkt in dem Gebäude befanden, sehen in der Aktion …

… klar einen rechten Angriff auf einen stadtbekannten Ort der linken Subkultur. So hätten die Männer versucht, in das Gebäude einzudringen. Kurz sei es ihnen gelungen, die Tür zu öffnen und durch den Spalt Flaschen auf die Menschen zu werfen, die dahinter standen. Sie hätten die Tür aber schnell wieder schließen können, sodass die Angreifer nicht ins Gebäude gelangen konnten. Nachdem sie noch mehrmals gegen die Tür geschlagen haben, verschwanden die Männer. Die Polizei bestätigte gegenüber der »Volksstimme«, dass der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen hat.

In der Stadt in Sachsen-Anhalt gibt es eine linke »Dominanz«, die wohl mit der Nähe zum einst zu Westdeutschland gehörenden Wendland zu erklären ist, bekannt für den rebellischen Geist der Anti-Atomkraftbewegung. Seit Jahren arbeiten die außerparlamentarischen Linken aus Salzwedel und aus Ostniedersachsen zusammen. Einige Linke in Salzwedel engagieren sich in der Genossenschaft Trawo, die Abkürzung steht für Transformatives Wohnen. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, in der Region bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zu erhalten.

Doch immer wieder werden linke Orte in Salzwedel und besonders das AZ Ziel rechter Attacken. So wurde das Zentrum im Sommer 2018 von Neonazis mit einer Rauchbombe attackiert, Bewohner*innen wurden mit Pfefferspray traktiert. Nachdem es einige Jahre ruhiger war, häuften sich solche Vorfälle in den letzten Monaten wieder. So versuchten am 2. Februar drei Personen, in das Gebäude einzudringen und riefen dabei sexistische, antisemitische und antiziganistische Parolen. Besucher*innen des AZ machten gegenüber »nd« den Rechtsruck in der Gesellschaft dafür verantwortlich, dass es wieder vermehrt zu Angriffen kommt. Man werde sich aber nicht davon abhalten lassen, weiter gegen Rassismus und Rechtsentwicklung zu mobilisieren. Der jüngste Vorfall ereignete sich nach einer linken Demo. Peter Nowak

Erstveröffentlichungsort: