Lediglich 60 Personen haben sich am gestrigen Sonntag auf dem Breitscheidplatz in Berlin eingefunden, um für „deutsche Kultur in Deutschland“ zu demonstrieren.

Schlappe für den „Volkslehrer“

Für Nerling war die Aktion am 14. Juli war eine Niederlage.

Nicolai Nerling dürfte schon geahnt haben, dass seine seit Wochen angekündigte „Demonstration für deutsche Kultur in Deutschland“ in Berlin auf wenig Resonanz stoßen wird. Noch wenige Tage vorher versuchte der als  „Volkslehrer“ firmierende 39-Jährige, die extrem rechte Szene zu mobilisieren. Am Sonntag fanden sich schließlich maximal….

….. 60 Menschen auf dem von einem großen Polizeiaufgebot abgeriegelten Breitscheidplatz in Berlin ein. Unter den Teilnehmern war auch ein älterer Mann in der Uniform der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG).  Die Redebeiträge unter anderem von den Holocaust-Leugnern Bernhard Schaub, Gerhard Ittner und Axel Schlimper gingen im Pfeifen und Trommeln der Gegenkundgebung unter. Als dann aus Protest gegen die rechte Kundgebung die Glocken der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz läuteten, war von den Reden kein Wort mehr zu verstehen. 

Schlimper, der bei der 2017 selbst aufgelösten „Europäischen Aktion“ in Thüringen aktiv war, bestritt auch als Liedermacher einen Teil des Kulturprogramms, das von den extremen Rechten angekündigt war. Es sollte aus Tänzen, Liedern und Gedichten bestehen, natürlich alles  deutsch und volkstümlich. Ein Teil des rechten Publikums war auch in entsprechender Kleidung erschienen. Einige Frauen trugen Zöpfe und lange Röcke. Eine Frau wurde wegen des Zeigens des Hitlergrußes gegenüber Gegendemonstranten angezeigt. Die Polizei kontrollierte ihre Personalien. Gegen Ende der Kundgebung wurden drei Teilnehmer festgenommen, die  Nazigegnern ein Transparent entreißen wollten.

Für  Nerling war die Aktion am 14. Juli war eine  Niederlage. Er gilt auch in der rechten Szene als Selbstdarsteller und wird  kaum noch ernst genommen. Er wird auch von großen Teilen des  Pegida- und Bärgida-Spektrums abgelehnt. Ein auf Video aufgezeichnetes Streitgespräch zwischen Nerling und  dem explizit pro-israelisch auftretenden Autor der islamfeindlichen Onlineplattform „Political Incorrect“  (PI)  Michael Stürzenberger im vergangenen Jahr machte die Gräben zwischen den unterschiedlichen rechten Milieus deutlich.