Die Krankenhausbewegung ist zurück. Zwei Jahre nachdem die Beschäftigten von der Charité und Vivantes für bessere Arbeitsbedingungen kämpften, sind es nun die Kolleg:innen des …
… Sana-Klinikums in Lichtenberg. Mit einem Warnstreik am Montag und Dienstag kämpfen die Pfleger:innen für eine Lohnerhöhung von 12 Prozent. Sie beteiligen sich damit an den bundesweiten Tarifverhandlungen zwischen Verdi und dem Sana-Konzern.
Die Kampfbereitschaft der Beschäftigten ist groß, wie sich auf der Demonstration durch Lichtenberg am Dienstagvormittag zeigte, an der sich circa 350 Menschen beteiligten. Neben den Klinikbeschäftigten beteiligten sich daran Unterstützer*innen des außerbetrieblichen Bündnisses „Gesundheit statt Profite“.
Eine Beschäftigte berichtete, dass immer mehr Krankenhauspersonal in Klinken wechsele, bei denen der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes gilt. Der Sana-Tarifvertrag sei wesentlich schlechter, so Verdi-Sekretär Max Manzey. Bei einer ersten Verhandlungsrunde Ende Mai habe Sana ein Angebot vorgelegt, das auf eine Lohnerhöhung von 4 Prozent hinauslaufe. Für die Gewerkschaft und die Beschäftigten ist das völlig inakzeptabel. „Wie können die uns nach einen solchen Angebot noch in die Augen schauen?“ Diese Frage stand auf einem Transparent auf dem Lautsprecherwagen.
Der Sana-Tarifvertrag sei wesentlich schlechter
Zusätzlich erzürnt hat die Beschäftigten, dass Sana mittels eines Arbeitsgerichtsbeschlusses durchsetzte, dass bestimmte Bereiche der Klinik während des Warnstreiks nicht geschlossen werden durften und für die Notbesetzung mehr Personal bereitgestellt werden musste, als Verdi eingeplant hatte. „Dabei hatten wir mit Sana über eine Notbesetzung verhandelt“, kritisiert Manzey. Doch der Konzern zog vor das Arbeitsgericht, das am Freitag ohne Anhörung von Verdi seinen Beschluss fällte.
Wertschätzung sieht anders aus, sagte eine der Beschäftigten auf der Demonstration. Als darüber abgestimmt wurde, wie viele erneut in den Streik treten würden, wenn Sana am kommenden Donnerstag bei den erneuten Verhandlungen kein Angebot vorlegt, das sich an den gewerkschaftlichen Forderungen orientiert, gingen alle Hände hoch. „Die Beschäftigen sind sehr motiviert. Das liegt auch am Delegierten-Team, durch das alle Beschäftigten in die Entscheidungen einbezogen werden. Das ist eine Methode, die sich schon in der Krankenhausbewegung bewährt hat“, betont Manzey. Peter Nowak
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