
»Hunderte Aktivist*innen ziehen durch Neukölln. Deutsche Wohnen enteignen singen sie.« So beschreibt der Historiker Ralf Hoffrogge in seinem Buch die Stimmung in den Abendstunden des 26. September 2021, nachdem die Initiative Deutsche Wohnen und Co enteignen (DW Enteignen) bei einer Volksabstimmung mit 56,9 Prozent in Berlin gewonnen hatte. Hoffrogge gehörte seit 2018 zum …
… Kernteam von DW Enteignen. In seinem Buch beschreibt er sehr detailliert, wie es der kleinen Initiative gelang, eine Mehrheit für die Vergesellschaftung von großen Wohnkonzernen zu gewinnen. Dabei verschweigt er auch nicht die vielen Probleme. Es ist seinem Buch anzumerken, wie eng er mit der Initiative DW Enteignen verbunden ist. So wird die große Mietenbewegung in Berlin ausgeblendet, ohne die der Erfolg von DW Enteignen nicht möglich gewesen wäre. Aber auch manche Kritiken, die beispielsweise im Mieterecho, der Zeitung der Berliner Mieter*innengemeinschaft, an DW Enteignen zu lesen waren, hätten mehr Beachtung verdient. Dort wurde davor gewarnt, dass der Berliner Senat die Vergesellschaftungsinitiative ausbremsen würde, weil nicht über einen konkreten Gesetzentwurf, sondern über eine Empfehlung an die Politik abgestimmt wurde. Genau das ist geschehen. Jetzt plant DW Enteignen einen neuen Anlauf, dieses Mal mit einem verbindlichen Gesetzestext. Der Kampf um die Vergesellschaftung von Wohnkonzernen, den Hoffrogge beschreibt, geht in Berlin weiter. Peter Nowak
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