„Wir sind Konspirationisten, wie von nun an alle vernünftigen Menschen“. Mit diesem Satz, der in Deutschland auch bei vielen Linken die Alarmglocken klingeln lässt, beginnt ein knapp 200-seitiger Essay, der den schlichten Titel „Konspirationistisches Manifest“ trägt. Das Buch ist ganz in Schwarz gehalten und auf der Rückseite prangt der etwas kryptische Satz: „Wer werden siegen, weil wir tiefgründiger sind“.Der Text wird dem Umfeld des „Unsichtbaren Komitees“ zugerechnet, jener Gruppe von Intellektuellen, die sich mit ihrer 2007 zuerst in französischer Sprache erschienenen Schrift „Der kommende Aufstand“ anonym als Staats- und mehr noch als Zivilisationskritiker hervorgetan haben. Die Texte des „Unsichtbare Komitees“ wurden von Teilen der außerparlamentarischen Linken in Deutschland verschlungen, bekamen aber auch durchweg gute Kritiken im bürgerlichen und linksliberalen Feuilleton. Das ist auch nicht so verwunderlich, weil das Manifest …
„Anonymes Bekenntnis zur Verschwörung“ weiterlesenSchlagwort: Der kommende Aufstand
Kommende Aufstände
Die anarchistische Schrift »Der kommende Aufstand« ist auch in Deutschland viel diskutiert worden. Weniger bekannt ist der französische Herausgeber des Textes: Eric Hazan. Das könnte sich jetzt ändern. Der Unrast-Verlag hat unter dem Titel ….
„Kommende Aufstände“ weiterlesenWider den linken Geschichtspessimismus
Die anarchistisch-insurrektionalistische Schrift „Der kommende Aufstand“ ist in den letzten Jahren auch in Deutschland viel diskutiert worden, vor allem im linksliberalen Feuilleton. Weniger bekannt ist der französische Herausgeber des Textes, Eric Hazan. Dabei ist der 1936 in Paris Geborene als Gründer des Verlags „La Fabrique Editions“ eine wichtige Institution der außerparlamentarischen Linken in Frankreich. Der Unrast-Verlag hat nun unter dem Titel „Die Dynamik der Revolte“ einen Text herausgegeben, den Hazan bereits …..
„Wider den linken Geschichtspessimismus“ weiterlesenGelb ist das neue Rot
Willi Hajek lebt seit einigen Jahren in Marseille und steht mit basisgewerkschaftlichen Zusammenhängen in verschiedenen Ländern in regen Austausch. In Frankreich hat Hajek gute Kontakt zu Aktivist*innen der Gelbwesten und der Gewerkschaften. Die zehn Aufsätze drehen sich um das durchaus spannungsgeladene Verhältnis zwischen….
„Gelb ist das neue Rot“ weiterlesenRot-gelb-Westen
Über die französische Gelbwestenbewegung wurden in den letzten Monaten zahlreiche Bücher veröffentlicht. Doch der kürzlich im Verlag »Die Buchmacherei« herausgegebene Sammelband mit dem Titel »Gelb ist das neue Rot« steuert neue Aspekte bei. Das ist dem Herausgeber Willi Hajek zu verdanken, der lange Jahre in Deutschland in gewerkschaftlichen Zusammenhängen aktiv war und seit einigen Jahren in Marseille lebt. Er hat gute Kontakt zu Aktivist*innen der Gelbwesten und Gewerkschaften, deren Texte in dem Buch veröffentlicht wurden. Die zehn Aufsätze drehen sich in erster Linie um das ….
„Rot-gelb-Westen“ weiterlesenVon aufflammenden Aufständen und Kapitalakkumulation
Nach den Hamburger Krawallen beginnt die Suche nach soziologischen Erklärungen. Joshua Clover hat mit seinem Buch eine Vorlage geliefert
»Krawalle in Hamburg. Wenn ein Mob eine Stadt verwüstet«, lautete die martialische Überschrift eines FAZ-Kommentars über die militanten Aktionen am Rande des G20-Gipfels. In mehreren Kommentaren wurde auch der LINKEN-Politiker Jan van Aken in Mitverantwortung für die Auseinandersetzungen genommen. Dabei hat sich der Anmelder der völlig gewaltfrei zu Ende gegangenen Großdemonstration zum Gipfelabschluss von den militanten Aktionen distanziert. Hätte der FAZ-Redakteur ins eigene Archiv geguckt, hätte er ganz andere Textstellen finden können.
»Die zunehmenden Vermögensunterschiede, die ungerechte Lastenverteilung nach der Finanzkrise, die Undurchlässigkeit der sozialen Schichten, die abnehmende Bedeutung der europäischen Nationalstaaten bei unverändertem Pomp sowie die Ödnis und Beliebigkeit der politischen Angebote – all das ermutigt linke, studentische Milieus überall, nach einem ganz anderen Notausgang aus der Matrix zu suchen. Dazu wollen sie, wie beim Judo, die Wucht des Systems gegen dieses selbst wenden: Das empfindliche und teure Zusammenspiel einer Just-in-time-Produktion endet schnell im Chaos, wenn mal unverhofft der Strom ausfällt«, schreibt der FAZ-Feuilleton-Redakteur Nils Minkmar im November 2010 in seiner Rezension eines der Grundlagentexte der aktuellen militanten Strömungen.
»Der Kommende Aufstand« lautet der Titel der vielbesprochenen Schrift, die von einem »Unsichtbaren Komitee« herausgegeben wurde. Minkmar bringt den Inhalt so auf den Punkt: »Autos brennen, Züge entgleisen, der Strom fällt aus: Überall wachsen die Lust auf Subversion und die Bereitschaft zur Sabotage. Wofür und wogegen kämpfen die neuen Linksradikalen? Das Buch ›Der kommende Aufstand‹ sucht Antworten.«
Die Lektüre dieser Schrift wäre auch manchen Vertretern von LINKEN, Grünen und Mitgliedern der Nichtregierungsorganisationen zu empfehlen, die sich nach den Riots von Hamburg beklagten, die militanten Aktionen würden ihren Reformkonzepten schaden. Denn »Im kommenden Aufstand« werden der kapitalistische Normalzustand und die systemimmanenten Reformkonzepte gleichermaßen abgelehnt. Militanz soll nach den Vorstellungen der insurrektionalistischen Strömung der Anarchisten, die auf das Aufstandskonzept setzt, nicht auf ein Problem hinweisen, sie stellt auch keine Forderungen an die Politik. Sie steht für sich. Deswegen werden bei den Riots auch keine Forderungen gestellt und keine Erklärungen verbreitet. Wohlgemerkt, es ist ein kleiner, aber wachsender Teil der anarchistischen Bewegung in verschiedenen europäischen Ländern.
Beim militanten Flügel der Anti-AKW-Bewegung in den 1980er Jahren war das noch anders. So wollten beispielsweise Anti-AKW-AktivistInnen mit ihren Aktionen ganz konkret die Stilllegung der Meiler beschleunigen. Die militanten AKW-Gegner wurden von der autonome Publikation Wildcat damals polemisch als »bewaffneter Arm der Grünen« bezeichnet. Später wollten Autonome mit militanten Aktionen den Preis für Häuserräumungen in die Höhe treiben oder die Rodung von Bäumen wie im Hambacher Forst verhindern. Die Praxis der Insurrektionalisten ist also auch eine Zäsur innerhalb der heterogenen autonomen Bewegung. Doch sie hat Vorläufer in der Geschichte. So begann in Frankreich nach der Zerschlagung der Pariser Kommune eine Serie von Attentaten auf Politiker, Unternehmer, aber auch auf Cafés und Restaurants, in denen sich das wohlhabende Bürgertum traf.
Der linke US-Theoretiker Joshua Clover prognostizierte in seinem im letzten Jahr erschienenen Buch eine Zeit der immer stärker aufflammenden Riots. Wobei der Riot bei Clover nicht allein gleichzusetzen ist mit der gezielten Produktion von Sachschaden oder der Kabbelei mit der Polizei. »Er umfasst eine ganze Reihe von Aktivitäten wie Sabotage, Unterbrechungen, Diebstahl, Störungen und Haus- und Platzbesetzungen«, so ist in der Übersetzung des Bloggers Achim Szepanski zu lesen.
Clover leitet eine Verbindung zwischen dem Wiedererstarken der insurrektionalistischen Strömung und dem Ende der fordistischen Arbeitsgesellschaft in den 70er Jahren her. Das Ende dieser spezifischen Produktionsbedingungen war gekennzeichnet durch regionale Deindustrialisierung und eine wachsende Bedeutung von »Kapitalbewegungen in der Zirkulation«, womit er die Ausdehnung des Dienstleistungs- und Verwaltungssektors beschreibt. In diesem Kontext versucht Clover die historischen Relationen zwischen Streiks und der Produktion auf der einen Seite und der Anbindung der riots an die Zirkulation andererseits enger zu ziehen.
»Der Streik ist eine kollektive Aktion, die sich um den Preis der Arbeitskraft und bessere Arbeitsbedingungen dreht, während der Aufstand den Kampf um die Preise und die Erhältlichkeit von Marktgütern inkludiert«, so fasst der Blogger und Übersetzer Achim Szepanski die von Clover in dem Buch vertretenen Thesen zusammen. Bisher suchte Sczepanski vergeblich nach einem deutschen Verlag für das Buch. Vielleicht wächst das Interesse nach den Riots von Hamburg.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1057830.von-aufflammenden-aufstaenden-und-kapitalakkumulation.html
Joshua Clover: Riot. Strike. Riot: The New Era of Uprisings, 2016, Verso Books
Peter Nowak
Wenn der 3 D-Drucker zur Verheißung für das Ende der Lohnarbeit wird
Während das Unsichtbare Komitee kommende Aufstände erst einmal absagt, gibt es in verschiedenen Bereichen der linken Bewegung neue Perspektivdiskussionen
Die Blockupy-Proteste sind vorbei und die außerparlamentarische Bewegung, die sie monatelang vorbereitete, gönnt sich mehrheitlich eine Pause. Andere organisieren die kalendarisch anfallenden Protesttage wie die Demonstrationen zum 1. Mai. Bei beiden Großveranstaltungen geht es um den Widerstand gegen die Symbole herrschender Politik wie die EZB, bzw. um die Sichtbarmachung von politischem und sozialem Protest an einem historisch aufgeladenen Datum beim 1. Mai [1].
Dabei wurde auch in Berlin ein Dilemma der außerparlamentarischen Linken deutlich. Die Teilnehmerzahl ist weiterhin hoch; die Organisatoren sprechen sogar von der größten Demonstration der letzten Jahre. Doch da nur zwei Lautsprecherwagen mitfuhren, war der Großteil der Demonstration eher ein Spaziergang ohne Parolen. Hier wird deutlich, wie wenig organisierte Gruppen es in der außerparlamentarischen Linken noch gibt.
Ein anderes Problem für die Demo-Organisatoren ist die Eventgesellschaft. Das einst als Gegengewicht zu den oft militanten Maidemonstrationen etablierte Myfest [2] sorgt mittlerweile in einer Weise für eine Beeinträchtigung der Demonstration, die sich vor fast 10 Jahren selbst die Erfinder des Events nicht hätten träumen lassen. Potentielle Demonstrationsteilnehmer konnten nicht an dem Aufzug teilnehmen, weil sie wegen der Menschenmassen nicht zum Zielort kamen.
Was wie eine besonders dreiste Ausrede von Demoorganisatoren klingt, haben unabhängig voneinander mehrere Personen bestätigt [3]. Zudem brauchten die Demovorbereiter solche Storys wahrlich nicht zu erfinden, war doch die Teilnehmerzahl trotzdem sehr hoch. Viele der Teilnehmer haben das Myfest bewusst umgangen.
Das Problem könnte sich in den nächsten Jahren lösen. Die Kreuzberger Bürgermeisterin stellt das Myfest in Zukunft in Frage, offiziell wegen Sicherheitsbedenken [4]. Doch es wird schon mehrere Jahre gefragt, warum für das Myfest noch Geld ausgeben werden soll, wo es doch sein Ziel erreicht hat. Die Demonstrationen sind immer weniger mit Randale verbunden.
Manche meinen schon, dass Kreuzberg einen Imageschaden erleiden könnte, wenn in dem Stadtteil der 1. Mai nur noch ein großer Event sein sollte. Schließlich gehört zumindest für die Kreativwirtschaft ein wenig Widerstand durchaus zu den positiven Stadtortfaktoren [5].
Der kommende Aufstand – erst einmal vertagt
In diesen Kreisen wurde deshalb auch ein schmales Bändchen sehr gelobt, das von dem anonymen Autorenkollektiv Unsichtbares Komitee unter dem Titel „Der kommende Aufstand“ verfasst worden war. Es wurde sogar zum Theoriebuch der aktuellen Linksradikalen hochgeschrieben [6], obwohl dort außer der intellektuell geschraubten Sprache wenig Theorie zu finden war.
Nun hat das Autorenkollektiv ein zweites Buch mit dem Titel „An unsere Freunde“ [7] nachgelegt und mit Ernüchterung festgestellt: Die Aufstände sind gekommen, geändert hat sich nichts:
„Dezentrale und zeitlich begrenzte Aufstände führen eben noch keinen Systembruch herbei. Trotz zunehmender, auch militanter Proteste in den vergangenen Jahren ist der Kapitalismus schließlich in bester Verfassung“, fasst [8] der Rezensent Florian Schmid im Freitag die Botschaft des zweiten Buches zusammen.
Es ist tatsächlich auch eine Niederlage für alle, die Bewegungen fetischieren, Theorie eher als Beiwert und alle Formen von festen Organisationen zum Übel erklären. Das Unsichtbare Komitee musste hier nur die Erfahrung persönlich machen, die radikale Linke zu allen Zeiten machen mussten. Für eine grundlegende Änderung der Verhältnisse reicht nicht eine gehörige Portion Utopie und Voluntarismus.
Carerevolution – oder Wege in eine solidarische Welt
Wesentlich weniger Aufmerksamkeit als „Der kommende Aufstand“ hat bisher ein Buch bekommen, das wahrscheinlich mehr zu einer Transformation der Verhältnisse beitragen kann, als noch so viele Unsichtbare Komitees. In „Care Revolution- Schritte in eine solidarische Gesellschaft“ [9] zeigt die feministische Sozialwissenschaftlerin Gabriele Winker [10] auf, dass die kapitalistische Gesellschaft nicht in der Lage ist, eine Sorgearbeit für alle Menschen zu garantieren.
Dazu gehört die Kindererziehung, die Bildung, aber auch die immer wichtiger werdende Pflegearbeit für ältere Menschen. Winker legt dar, dass diese Vernachlässigung nicht an bösen Menschen und Organisationen, sondern im Verwertungsinteresse des Kapitals begründet liegt. Sie bleibt aber nicht bei dem Lamento über die schlechten Zustände stehen.
In mehreren Kapiteln zeigt sie die unterschiedlicher Facetten einer Carebewegung, die sich eben nicht mit den Sachzwängen zufrieden geben will. Dabei gehören auch immer wieder gewerkschaftliche Kämpfe. So kämpfen Mitarbeiter an der Berliner Charité für einen Personalschlüssel, der eine gute Pflege für alle überhaupt noch möglich macht.
Ähnliche Bewegungen gibt es im Kitabereich, wo die Streiks der nächsten Tage durchaus auch als Teil dieser Carebewegung betrachtet werden können. Besonders überzeugend ist Winkers Plädoyer, weil sie auch deutlich macht, dass hier und heute der Kampf um Veränderungen beginnen muss, die Kämpfe aber über die kapitalistische Gesellschaft hinausweisen müssen. Sie lässt da keinen Raum für Illusionen von Reformen im System.
Im Gegensatz zum „Kommenden Aufstand“ zeigt Care Revolution die Möglichkeiten auf, Veränderungen im Alltag zu beginnen, ohne sich in der Realpolitik zu verfangen. Deswegen ist es vielleicht nicht der große Renner der Feuilletonisten, wird aber in verschiedenen Kreisen der außerparlamentarischen Linken nicht nur gelesen, sondern durchaus auch als undogmatische Handelsanleitung verstanden.
Im letzten Jahr gab es den großen bundesweiten Kongress zur Care Revolution [11]. Seitdem finden nicht nur regelmäßige Treffen statt. Auf großen Demonstrationen gibt es eigene Blöcke, die die Carerevolution thematisieren, beispielsweise bei den Blockupy-Protesten [12] am18. März 2015 oder beim 1. Mai in Berlin.
Dort hatte das Netzwerk unter dem Motto „Tag der unsichtbaren Arbeit [13]“ aufgerufen. Erstaunlicherweise blieben diese Aktivitäten auch in einem großen Teil der Medien, die über den 1. Mai berichteten, unsichtbar. Es scheint eben immer noch angesagter, über unverbindliche kommende oder kleine Kreuzberger Aufstände beziehungsweise ihr Ausbleiben zu schreiben, als über Transformationsprozesse, die sich an den aktuellen Verhältnissen orientieren.
Linke Woche der Zukunft
Diesen Anspruch hat auch die parteiförmig organisierte Linke. Ende August lud sie zu einer linken Woche der Zukunft [14]nach Berlin ein. Unter den mehreren Hundert Veranstaltungen fanden sich tatsächlich einige, die zumindest die Fragen aufwerfen, die in den nächsten Jahrzehnten aktuell sind. Dass man dabei bei Abwehrkämpfen, wie „Hartz IV muss weg“ oder „Kein Krieg mit Russland“ nicht stehen bleiben kann, ist eigentlich allen klar.
Es müssen Politikfelder gesucht werden, die Menschen Lust machen, sich in einer linken Bewegung oder Partei zu engagieren. Dafür sind Abwehrkämpfe nur bedingt geeignet. So diskutierten auf einer Podiumsveranstaltung unter dem Titel „Digitale Revolution?“ die ehemalige Piratenpolitikerin Anke Domscheit-Berg, der marxistische Soziologe Christian Fuchs und die Linkspartei-Abgeordnete Halina Wawzyniak über die Frage, ob die Digitalisierung der Produktionsverhältnisse nicht auch emanzipatorische Momente habe.
Dabei blieb man aber oft noch zu sehr bei der Frage stecken, ob denn die 3-D-Drucker in der nächsten Generation tatsächlich so viele Lohnarbeitsverhältnisse überflüssig machen würden. Erst, wenn sich eine Linke die Frage stellt, warum ist es denn ein Fluch ist, dass Lohnarbeitsverhältnisse durch Maschinen überflüssig werden und welche Verhältnisse hergestellt werden müssen, dass man darüber froh sein kann, wenn Maschinen stupide, oft krankmachende Lohnarbeit übernehmen, ist sie aber auf der Höhe der Zeit.
Denn dann käme wieder die Schranke der kapitalistischen Verwertungslogik auf die Tagesordnung. Zudem könnte endlich die Diskussion darüber beginnen, ob viele Menschen nicht tatsächlich viel Schöneres als Lohnarbeit machen könnten und dass für viele nicht das Problem der Verlust der Lohnarbeit, sondern das Fallen ins das Hartz IV-System ist.
Genau da müsste eine linke Praxis ansetzen, die genau das verhindert. Wenn die Leute mehr freie Zeit haben, könnten sie Sorgearbeit für sich und ihre Freunde in einem viel größeren Umfang selber leisten. Darauf weist Gabriele Winker in Care Revolution hin und zeigt damit auf, dass es durchaus heute schon Skizzen für ein linkes Projekt gibt, für das sich zu kämpfen lohnt. Dafür braucht es allerdings einen langen Atem.
Wer innerhalb weniger Jahre kommende Aufstände an- und absagt, hat die zumindest nicht. Der richtet sich eher nach dem Rhythmus der Kulturindustrie.
http://www.heise.de/tp/news/Wenn-der-3-D-Drucker-zur-Verheissung-fuer-das-Ende-der-Lohnarbeit-wird-2636333.html
Peter Nowak
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