Bei einer Demonstration von „Leerstand habe ich saath“ gegen Obdachlosigkeit im Wedding versammeln sich 180 Menschen. Das Kampf ist nicht vorbei.

Es stehen noch mehr Häuser leer

Es gibt in Wedding viele weitere Häuser, die leerstehen und sofort bezogen werden könnten. Darauf wies die „Initiative gegen Mietenwahnsinn Nord“ auf der Abschlusskundgebung am Maxplatz hin. Darauf wies die „Initiative gegen Mietenwahnsinn Nord“ auf der Abschlusskundgebung am Maxplatz hin. Dort hatten sie auf weiße Kartons die Adressen einiger dieser leerstehenden Gebäude geschrieben: Stettiner Straße 38, Jagowstraße 35, Osloer Straße 116a sind nur einige der Beispiele

BERLIN taz | „Wir haben endlich ein Zuhause“ steht auf einem der vielen Transparente, die aus den Fenstern der Habersaathstraße 48 in Mitte hängen. Davor hatten sich am frühen Samstagnachmittag rund 180 Menschen versammelt, um deutlich zu machen, dass der Kampf gegen spekulativen Leerstand noch längst nicht vorbei ist. Der in den 1980er Jahre als Schwesternwohnheim errichtete Gebäudekomplex ist zum Symbol …

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Die Stadtteilinitiative verbindet Mietenpolitik und Arbeitskämpfe

„Hände weg vom Wedding“

Die Initiative „Hände weg vom Wedding“ (HwvW) wurde 2012 von jüngeren Menschen gegründet, die gegen die zu- nehmende Gentrifizierung im alten Ar- beiterviertelWedding aktiv werden woll- ten. Weil sie reale Probleme im Stadtteil aufgreift, wurde HwvW zum Anlauf- punkt für Weddinger Mieter/innen, die von Verdrängung betroffen sind.

„Ein großer Erfolg war der Kampf der Mieter/innen in der Koloniestraße 2-8 gegen angekündigte Mieterhöhungen von 100% für fast 500 Haushalte im Jahr 2015“, erinnert sich HwvW-Aktivist Marcel Schwartz. Durch öffentlichkeits- wirksame Aktionen wurde die drohende Vertreibung von Mieter/innen mit geringen Einkommen berlinweit zum Thema und konnte verhindert werden. Seitdem hat HwvW häufig Mieter/innen beim Kampf gegen Verdrängung unterstützt, so im letzten Jahr Bewohner/innen von Häusern, die …

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Ein Symbol für privatorientierten Leerstand in Berlin soll von Wohnungslosen bezogen werden. Jetzt müssen die Details schnell geklärt werden

Berliner Mieterbewegung vor historischen Erfolg?

Vor zu früher Euphorie warnt auch Matthias Coers: "Solche Besetzungen sind ganz wertvolle Aktionen. Aber man darf das Bestreben der Verwaltung nicht unterschätzen, das unmittelbare Bedürfnis der Wohnungslosen nach Wohnraum auf die lange Bank zu schieben. Das darf in diesem Fall nicht geschehen."

„Obdachlosigkeit beenden. Leerstand sinnvoll nutzen“, lautet die Forderung einer Petition, die von Aktivisten des Bündnisses Mietenwahnsinn Nord aus Berlin gestartet wurde. Sie haben in den letzten Monaten immer wieder auf leerstehende Häuser in den Stadtteilen hingewiesen, die sofort bezogen werden könnten. Ein Musterbeispiel für den Leerstand von völlig intakten Wohnungen war der Gebäudekomplex …

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Prozess nach Räumung in der Habersaathstraße eingestellt

Keine Anklage nach Besetzung

Julian W. berichtet von der Geschichte des Gebäudekomplexes Habersaathstraße 40 bis 48, das 1984 mit öffentlichen Mitteln als Schwesternwohnheim errichtet und 2006 für zwei Millionen Euro privatisiert worden war. 2017 wurde das Haus an die Arcadia Estates für das Zehnfache weiterverkauft. Mitte 2018 stellte der Eigentümer Andreas Pichotta einen Antrag auf Abriss des Plattenbaus. Dafür sollten dort teure Appartements entstehen.

Mit großem Applaus empfangen etwa 40 Menschen, die sich am Montagmittag vor dem Berliner Amtsgericht versammelt haben, Julian W., der seinen vollständigen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Gerade hat er erfahren, dass die Anklage wegen schweren Hausfriedensbruchs gegen eine Auflage von 360 Sozialstunden eingestellt wurde. Julian W. war vorgeworfen worden, …

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