Wu Yiching setzt Maßstäbe für eine linke Kritik am chinesischen Staatskapitalismus

Der andere Blick auf die chinesische Kulturrevolution

Wu Yiching, Die andere Kulturrevolution, 1966–1969: Der Anfang vom Ende des chinesischen Sozialismus; übersetzt und herausgegeben von Ralf Ruckus, Mandelbaum Verlag Wien, ISBN: 978-3-85476-686-5, 25 Euro

„Die USA ist back“. Dieses Motto der künftigen  US-Regierung unter Biden kann durchaus als Drohung verstanden werden. Vor allem gegenüber China dürfte die von den Demokraten gestellte Regierung  die sogenannte westliche Einheitsfront wieder herzustellen versuchen, die unter der Ägide Trump brüchig  geworden war. Dass die Kampagne gegen China auch in linken Zeitungen  seinen Niederschlag findet, zeigt eine Rezension, die am 16. November in der…

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Felix Wemheuer: Chinas große Umwälzung. Papyrossa, 271 S., br., 16,90 €.; Wu Yiching: Die andere Kulturrevolution. 1966– 1969. Der Anfang vom Ende des chinesischen Sozialismus. Hg. v. Ralf Ruckus. Mandelbaum, 330 S., br., 25 €.

Von Rebellen zum Global Player

Alle drei Autoren einigt die Ansicht, dass von Sozialismus in China keine Rede mehr sein könne, ungeachtet der Phraseologie. Wemheuer spricht von einem chinesischen Staatskapitalismus. ohne Neoliberalismus. Zugleich registrieren alle drei eine durchaus lebhafte Opposition in China.

Vor über 50 Jahren bewegte die chinesische Kulturrevolution die Linken in aller Welt. Viele, die damals mit Mao-Poster durch die Straßen liefen, haben diese Zeit bald als Jugendsünde abgebucht. Wenn heute über China diskutiert wird, dann über den globalen Konkurrenten des globalen Kapitalismus. Autor*innen von China-Büchern verstehen sich als Berater*innen von Politik und Wirtschaft, wollen Ratschläge geben, wie Bundesregierung oder EU mit der asiatischen Großmacht umgehen sollten. Diesen Anspruch weisen Felix Wemheuer und Ralf Ruckus für sich zurück. Ersterer, Professor für Neuere China-Studien an der Kölner Universität, setzt sich ….

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Kann China noch Impulse für Protestbewegungen in anderen Ländern geben?

Die Linke und China

Kürzlich fand nun in der Taz-Kantine unter dem Titel "China und die Linke" eine Diskussion mit zwei Herausgebern von Büchern statt, die sich in der letzten Zeit mit China beschäftigt haben. Felix Wemheuser hat als Professor für Neuere China-Studien an der Kölner Universität einen akademischen Zugang zum Thema. Unter dem Titel "Chinas große Umwälzung" widmet er sich den Aufstieg des Landes zur globalen Weltmacht und den Konsequenzen.

Über 50 Jahre ist es her, da bewegte die chinesische Kulturrevolution Linke in aller Welt. Parolen wie „Bombardiert das Hauptquartier“, womit die Bürokratie in der Kommunistischen Partei gemeint war, mobilisierten. Viele derjenigen, die mit Mao-Poster durch die Straßen liefen, hakten diese Zeit bald als linke Jugendsünden ab. Manche Ex-Maoisten wurden Ministerpräsidenten, andere Manager und manche wurden auch Journalisten der unterschiedlichsten Medien. Auch bei der Taz, die eher aus dem undogmatischen Flügel der Apo entstanden ist, sind einige Ex-Maoisten tätig gewesen, unter anderem Christian Semler. Kürzlich fand nun in der Taz-Kantine unter dem Titel „China und die Linke“ eine Diskussion mit zwei Herausgebern von Büchern statt, die sich in der letzten Zeit …..

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