Protestwoche gegen Rüstungskonzerne in Kassel geplant

Antimilitaristisch campen

»Unsere Antwort auf Krieg und Patriarchat ist Aufwiegelung und Verrat«, heißt es in einem Aufruf der autonom-feministischen Organisierung im Bündnis Rheinmetall Entwaffnen. Das Bündnis organisiert seit mehreren Jahren antimilitaristische Camps und Aktionstage, bei denen die Rüstungskonzerne direkt in den Fokus der theoretischen und praktischen Kritik geraten.

In den letzten Wochen ging es um die Documenta und mehrere als antisemitisch bezeichnete Kunstwerke, wenn von Kassel die Rede war. Doch in den nächsten Tagen könnte die nordhessische Stadt für eine Woche zum Zentrum von antimilitaristischen Protesten werden. »Bald ist’s soweit: Wir schlagen unsere Zelte in der Rüstungsstadt Kassel auf, um gegen Krieg und Militarisierung Widerstand zu leisten«, twitterte ein Aktivist des Bündnisses Rheinmetall Entwaffnen. Es organisiert vom 30. August bis 4. September ein antimilitaristisches Camp, das am Goetheplatz in der Nähe des S-Bahnhofs Kassel-Wilhelmshöhe sein Domizil finden soll. Die thematische Spannbreite des Programms ist groß. Es geht um die Entwicklung in der selbstverwalteten kurdischen Stadt Rojava ebenso wie um die Kooperation von Klima- und Antimilitarismusbewegung. Viele Veranstaltungen drehen sich auch um die Verbindung von Patriarchat, Krieg und Militär. »Unsere Antwort auf Krieg und Patriarchat ist Aufwiegelung und Verrat«, heißt es in einem Aufruf der …

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"War starts here": Bundesweiter Aktionstag gegen Rheinmetall und Arbeiterproteste in Südeuropa, Russland und Belarus im Kontrast zu bürgerlichen Boykott-Debatten

Profiteur des Ukraine-Krieges

Das antimlitaristische Aktionscamp vom 30. August bis 4. September in Kassel wäre auch eine Gelegenheit für die Diskussion darüber, wie Beschäftigte der Schlüsselbereiche dafür gewonnen werden können, Kriegsvorbereitungen mit Streiks und Blockaden zu verhindern. Schließlich gab es dafür in den letzten Wochen erfolgreiche Beispiele in Griechenland, Italien, Belorussland und Russland. Dies wäre auf jeden Fall sinnvoller, als sich gemeinsam mit den westlichen Regierungen in Boykott-Debatten zu verlieren. Letztere sind eine Folge davon, dass in den letzten Jahrzehnten auch unter Linken statt auf selbstorganisierte Aktionen von Lohnabhängigen auf illusionäre Konzepte einer angeblichen Konsumentendemokratie gesetzt wird.

Eine weitere Eskalation im Konflikt um die Ukraine wurde hierzulande kaum wahrgenommen. Bewusst am 8. Mai unterschrieb US-Präsident Biden das Lend-Lease-Gesetz, das weitere Waffenlieferungen an die Ukraine ermöglichen soll.Die Ursprungsversion dieses Leih- und Pacht-Gesetzes wurde 1941 im Kampf gegen Hitler-Deutschland geschaffen, um zunächst Großbritannien zu unterstützen. Mit der aktuellen Version wurde am Jahrestag des Sieges über den deutschen Faschismus ein Zeichen dafür gesetzt, dass …

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Antimilitaristen protestierten anlässlich der Hauptversammlung von Rheinmetall gegen dessen Rüstungsgeschäfte

Panzerbauer am Pranger

In Ber­lin betei­lig­ten sich rund 50 Men­schen an einer Kund­ge­bung vor dem Sitz des Zen­tra­len Bun­des­ver­ban­des der deut­schen Sicher­heits- und Ver­tei­di­gungs­in­dus­trie (BDSV), einem Lob­by­ver­band der Rüs­tungs­bran­che. In des­sen Vor­stand sitzt auch Rhein­me­tall-Chef Pap­per­ger. Das Bünd­nis Rhein­me­tall Ent­waff­nen will die deut­schen Waf­fen­schmie­den im Auge behal­ten. Vom 30. August an ver­an­stal­tet es erneut ein anti­mi­li­tä­ri­sches Akti­ons­camp in Kas­sel.

Das Auf­rüs­tungs­pro­gramm der Bun­des­re­gie­rung lässt die Her­zen in den deut­schen Rüs­tungs­schmie­den höher schla­gen. So auch im Rhein­me­tall-Kon­zern. Der größ­te deut­sche Her­stel­ler von Kriegs­ge­rät hielt am Diens­tag in Düs­sel­dorf sei­ne Haupt­ver­samm­lung ab. Vor­stands­chef Armin Pap­per­ger sag­te beim Tref­fen der Aktio­nä­re, er gehe davon aus, dass das Unter­neh­men sein Geschäfts­vo­lu­men mit der Bun­des­wehr künf­tig auf vier Mil­li­ar­den Euro jähr­lich ver­dop­peln wird. des größ­ten deut­schen Rüs­tungs­kon­zerns. Kurz nach Beginn des rus­si­schen Angriffs auf die Ukrai­ne hat­te Rhein­me­tall eine Lis­te von Rüs­tungs­gü­tern vor­ge­legt, deren Aus­lie­fe­rung rela­tiv kurz­fris­tig star­ten könn­te, dar­un­ter Pan­zer, Mili­tär­last­wa­gen, Flug­ab­wehr­tür­me und Muni­ti­on. Der Kurs der Rhein­me­tall-Aktie ist seit Kriegs­be­ginn Ende Febru­ar um das Zwei­ein­halb­fa­che gestiegen. Par­al­lel zur Haupt­ver­samm­lung fan­den am Diens­tag in meh­re­ren Städ­ten Pro­test­ak­tio­nen …

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