Viele Menschen wissen, dass der ökologische Umbau unter kapitalistischen Vorzeichen weitere Opfer erfordert. Eine große Mehrheit befürwortet ihn dennoch. Warum das kippen könnte.

Umwelt- und Klimaschutz: Viel Zustimmung – wenig Vertrauen

Es wäre Aufgabe einer gesellschaftlichen Linken, hier Alternativen für einen sozialökologischen Wandel im Interesse der Mehrheit der Bevölkerung zu benennen und aufzuzeigen. Dafür gibt es viele Beispiele, manche werden bereits erprobt. Da wäre beispielsweise der Kampf um den Erhalt und die Ausweitung des Öffentlichen Nahverkehrs oder die Produktion von Bahnen statt Volkswagen, wie es eine Initiative in Wolfsburg fordert.

Der ökologische Umbau muss sozialverträglich erfolgen, damit die Mehrheit der Bevölkerung diese Maßnahmen auch unterstützt. Dies ergab wenig überraschend die aktuelle Studie „Umweltbewusstsein in Deutschland“, die das Umweltbundesamtalle zwei Jahre erstellt. Seit 1996 erfragt die Behörde das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung. Die aktuellen Ergebnisse unterstreichen, …

„Umwelt- und Klimaschutz: Viel Zustimmung – wenig Vertrauen“ weiterlesen
Wie stark soll sich die Klimabewegung gewerkschaftlich orientieren? Das war Thema einer Podiumsdiskussion in Berlin

GUT WETTER BEI DEN GEWERKSCHAFTEN?

Eingeladen waren KlimaaktivistInnen der Gruppen „Letzte Generation“, „Sand im Getriebe“ und „Wir fahren zusammen“ – einer Kooperation von Fridays for Future und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi – sowie ein Vertreter der Krisis-Gruppe.

Wir müssen zusammen kämpfen, weil wir nur zusammen eine Zukunft haben“, sagt die VW-Arbeiterin aus Wolfsburg. Das Zitat kommt in einer Szene des Films „Der laute Frühling“ von Johanna Schellhagen aus dem vergangenen Jahr vor. Darin wird eine Utopie vom gemeinsamen Kampf der Klima- und ArbeiterInnenbewegung gezeichnet – ausgerechnet in der VW-Stadt Wolfsburg. Die Filmszene wurde am 11. Mai zu Beginn einer Diskussionsveranstaltung im Kreuzberger Mehringhof eingespielt. Der Titel: „Ökologische und soziale Frage zusammendenken! Und wie sieht die Zukunft der Arbeit aus?“ Eingeladen waren …

„GUT WETTER BEI DEN GEWERKSCHAFTEN?“ weiterlesen
Ausgerechnet am VW-Standort Wolfsburg werben Aktivisten für die Verkehrswende. Sie stoßen dort nicht einmal auf pauschale Ablehnung. Ein Ortstermin.

Ein Klima-Camp in der Autostadt

Würden relevante Teile der Belegschaft dafür kämpfen, dass Straßenbahnen statt Autos mit den jetzt in VW-Werken vorhandenen Maschinen produziert werden, wäre das ein Akt der Selbstermächtigung der Arbeiter, die sich wieder auf ihre Produzentenmacht besinnen könnten und dafür Unterstützung von außerbetrieblichen Gruppen wie der Klimabewegung bekämen. Im Film "Der laute Frühling" von Johanna Schellhagen wurde ein solcher gemeinsamer Kampf schon mal filmisch dargestellt. Damals haben selbst wohlmeinende Stimmen davor gewarnt, dass hier Illusionen erzeugt würden. Doch diese Szenen haben auch Klimaaktivisten inspiriert, die Perspektive der Verkehrswende im Zentrum der VW-Stadt Wolfsburg zu propagieren.

„Aalto“ steht groß auf dem Plakat in der Wolfsburger Innenstadt. Im ersten Moment vermutet man, dass hier ein Plakat verfremdet wurde, das für ein Produkt werben soll, das in Wolfsburg noch immer eine sehr große Bedeutung hat: das Auto. Doch es ist kein Druckfehler. Das Plakat in der Wolfsburger Innenstadt wirbt tatsächlich für eine Veranstaltung zum finnischen Architekten Alvar Aalto, der auch hier Spuren hinterlassen hat. An eine gelungene Plakatveränderung denkt man zunächst auch deshalb, weil es dieser Tage eine Veranstaltung zum …

„Ein Klima-Camp in der Autostadt“ weiterlesen