Rechtsextreme Mordtaten
seit Beginn der Bundesrepublik. Nach der Lektüre der Studie wird deutlich, dass die Akteure ihre Gruppenstrukturen und ihre Erscheinungsbild ändern, doch ihre rassistische und antisemitische Ideologie ist gleich geblieben. Das Buch gibt wichtige Informationen für den antifaschistischen Widerstand.
Am 17.August 2001 wurde die Inhaberin eines Outdoor-Ladens, Dorit Botts, in ihrem Laden in Fulda mit 13 Messerstichen getötet. Für die Medien und die Polizei war es Raubmord ohne politischen Hintergrund. Erst viele Jahre später bestätigte sich, was Antifaschist:innen in Fulda schon vorher vermutet hatten: Doris Botts war von einen Neonazi getötet worden. Der aus Sömmerda stammende Täter sagte Jahre später in einer Zeugenaussage aus, er habe den Mord an der Fuldaer Geschäftsfrau als Aufnahmeritual für die neonazistische Deutsche Heidnische Front verübt. Trotzdem wird Dorit Botts bis heute nicht als Opfer rechter Gewalt in den offiziellen Statistiken aufgeführt. Allerdings wird die Frau in dem kürzlich erschienenen Buch …
Wie kann Erinnerungsarbeit von unten aussehen? In Fulda wurde kürzlich über Möglichkeiten des Gedenkens an Opfer rechter oder staatlicher Gewalt – auch gegen Widerstände – diskutiert.
Die ehemalige Stadtverordnete der Offenen Linken Liste in Fulda Karin Masche skizzierte eine Möglichkeit um an Opfer rechter Gewalt zu gedenken. Derzeit wird am Stadtrand von Fulda ein neues Wohnviertel errichtet. Eine dieser neuen Straßen soll nach dem CDU-Politiker Walter Lübke benannt, der 2019 auf der Veranda seines Hauses von einem Neonazi ermordet wurde. „Warum in diesen Viertel nicht auch die beiden Opfer rechter Gewalt Dorit Botts und Enver Simcek erinnern, lautete die Frage von Karin Masche Letzterer hat mehrere Jahre bei den Gummiwerken in Fulda gearbeitet, bevor er sich als Blumenhändler selbstständig machte. Im Jahr 2000 wurde in seinem Blumenladen in Nürnberg vom NSU ermordet.
»Matiullah Jabarkhel 1.1.1997 – 14.4.2018 Fulda«. So lautet die Inschrift auf einem Gedenkstein, der vor einigen Tagen an der Stelle errichtet wurde, an der vor fünf Jahren der afghanische Geflüchtete durch Schüsse eines Polizisten gestorben ist. Die Aufstellung war eine Aktion von Unterstützer*innen des jungen Mannes, die sich nicht damit abfinden wollen, dass er, der Hilfe und Unterstützung durch den sozialpsychiatrischen Dienst gebraucht hätte, durch Polizeikugeln gestorben ist. Zuvor hatte der junge Mann, der sich in einem psychischen Ausnahmezustand befand, randaliert. Am vergangenen Freitag diskutierten nun etwa 30 Menschen in Fulda darüber, wie ein unabhängiges Gedenken für Opfer von Gewalt durch Rechte oder des Staates aussehen kann. Das Aufstellen des Gedenksteins ohne behördliche Genehmigung wurde als Beispiel einer Gedenkaktion von unten angeführt. Neben Matiullah Jabarkhel wurde auf der Veranstaltung auch an die Geschäftsfrau Dorit Botts erinnert, die am 17. August 2001 von einem …