Sven Gringmuth: Was war die Proletarische Wende? Ein Beitrag zur Mentalitätsgeschichte der bundesrepublikanischen Linken. Verlag Westfälisches Dampfboot 2021, 442 Seiten, 44 Euro.

Als chinesische Chöre die Doors ersetzten

In einer lesenswerten Studie beschäftigt sich der Sozialwissenschaftler Sven Gringmuth mit der Begeisterung für die Geschichte und Kultur der Arbeiterschaft, die die intellektuelle Linke Ende der sechziger Jahre erfasste.

Seltsam entrückt scheint die Zeit, als Tausende angehende linke Akademiker die Weltrevolution vorantreiben wollten. Und doch ist die »Proletarische Wende« in der außerparlamentarischen Opposition der Bundesrepublik und Westberlins gerade mal 50 Jahre her. Vor allem jüngere Leser werden sich fragen: »Was war die Proletarische Wende?« So lautet auch der Titel eines Buchs, das der Sozialwissenschaftler Sven Gringmuth kürzlich im Verlag Westfälisches Dampfboot veröffentlicht hat. Der im Untertitel versprochene »Beitrag zur Mentalitätsgeschichte der bundesrepublikanischen Linken« konzentriert sich vor allem auf die …

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Katalonien: „Emphatische Demokratie“ und das Gewicht von Verfassungen

Gespräch mit der Politikwissenschaftlerin Detlef Georgia Schulze über Realismus im Streit zwischen der Zentralregierung in Madrid und dem katalanischen "Volk"

Die PolitologIn Detlef Georgia Schulze[1] hat zusammen mit Sabine Berghahn und Frieder Otto Wolf zwei Bände mit dem Titel Rechtsstaat statt Revolution, Verrechtlichung statt Demokratie? Transdisziplinäre Analysen zum deutschen und spanischen Weg in die Moderne[2] herausgeben. Telepolis sprach mit der PolitikwissenschaftlerIn über die Situation in Katalonien.

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In ständiger Alarmbereitschaft

Ein neuer Band beschreibt den teils zermürbenden Alltag in der ostdeutschen Autonomen Antifa. Einige Gruppen gab es schon in der DDR

»Warnung, Neonazis auch in der DDR«, lautete der Text auf einem Flugblatt, das in den Morgenstunden des 5. November 1987 in ganz Potsdam verklebt wurde. An der Rückseite des Potsdamer Filmmuseums erinnert noch heute ein schwarzer Rahmen an die Aktivitäten der Autonomen Antifabewegung in der DDR.

Fast 30 Jahre später…

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„Der Abschied von der subkulturellen Identität ist notwendig“

Über die möglichen Perspektiven von Hausbesetzungen heute - ein Gespräch mit Armin Kuhn

In den letzten Wochen wird in Berlin wieder über Hausbesetzungen[1] als Aktionsform zur Verhinderung von Vertreibungen von Mietern diskutiert[2]. Allerdings wird es ein Revival der alten Berliner Besetzerbewegung kaum geben, meint Armin Kuhn[3].

Der Politologe hat kürzlich im Dampfbootverlag das Buch…

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„Ohne sie hätte die Verdrängung viel früher eingesetzt“

BESETZERSZENE Armin Kuhn hat ein Buch über Häuserkampf geschrieben und vergleicht darin die Besetzungsbewegung vor und nach dem Mauerfall

taz: Herr Kuhn, in Ihrem neuen Buch „Vom Häuserkampf zur neoliberalen Stadt“ vergleichen Sie die Besetzungsbewegung in Westberlin der 70er Jahre und die nach dem Mauerfall in Ostberlin. Wo sehen Sie die größten Unterschiede?

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