Matthias Schmelzer, Andrea Vetter: Degrowth/­Post­wachstum zur ­Einführung. Hamburg: Junius, 2021. 256 S.,15,90 Euro

Aus dem Zwang zur Akkumulation aussteigen

Die beiden Autor:innen sehen sich ganz eindeutig als Antikapitalist:innen, nehmen aber auch feministische Elemente auf. Sie stellen ihre Wachstumskritik unter die drei Stichworte: globale ökologische Gerechtigkeit, ein gutes Leben und Wachstumsunabhängigkeit. Mit diesen drei Kernanliegen konfrontieren sie dann die unterschiedlichen Postwachstumsströmungen. Dabei bekennen sich Schmelzer und Vetter zu einer revolutionären Realpolitik im Sinne von Rosa Luxemburg.

»Die Menschheit fackelt ihr Zuhause ab, weil Klimaschutz nur mo?glich ist, wenn wir den Kapitalismus abschaffen.« Zu dieser Erkenntnis kommt die Wirtschaftsredakteurin der linksliberalen Taz, Ulrike Herrmann, in einem Kommentar am 17.September. Für die erklärte Reformistin ist das keine erfreuliche Nachricht, wie sie gleich hinterherschiebt. Dabei ist das nun wahrlich keine neue Erkenntnis. Klima- und Umweltschutz sind im Kapitalismus nicht möglich, das ist auch der rote Faden in dem Buch Degrowth/Postwachstum, das von der Kulturanthropologin …

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