Simon Schaupp: Stoffwechselpolitik Arbeit, Natur und die Zukunft des Planeten Suhrkamp Verlag, Berlin 2024 422 Seiten, 24 Euro ISBN 978-3-518-02986-2

Arbeit und Natur

Simon Schaupp gehört nicht zu denen, die behaupten, es gäbe heute keine Bewegung der ArbeiterInnen mehr. Er besteht aber darauf, dass sich die heutigen ArbeiterInnen und die Klimabewegung verbünden müssen. „Die Relevanz einer solchen proletarischen Umweltpolitik resultiert insbesondere daraus, dass es die Arbeitenden sind, die den Stoffwechsel mit der Natur vollziehen.“ Sie seien als erste von ökologischen Problemen betroffen. Daher hätten sie besonderen Anlass, darauf hinzuwirken, dass ökologische Risiken minimiert werden. Damit gibt Schaupp wichtige Impulse für eine wirkliche Klimagerechtigkeitsdebatte, indem er deutlich macht, dass es sich hier auch um eine Klassenfrage handelt.

„Tiere und Pflanzen, die man als Naturprodukte zu betrachten pflegt, sind nicht nur Produkte vielleicht vom vorigen Jahr, sondern, in ihren jetzigen Formen, Produkte einer durch viele Generationen unter menschlicher Kontrolle, vermittels menschlicher Arbeit, fortgesetzten Umwandlung“, schrieb Karl Marx im ersten Band seiner bekanntesten Schrift „Das Kapital“. Der in Basel lehrende Soziologe Simon Schaupp beruft sich darauf gleich am Anfang seines …

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Simon Schaupp: Stoffwechselpolitik. Arbeit, Natur und die Zukunft des Planeten, edition suhrkamp, Berlin 2024, 422 Seiten, 24 Euro, ISBN 978-3-518-02986-2

Stoffwechselpolitik

Schaupp liefert eine Fülle von Beispielen, wie Arbeiter*innen sich gegen krank machende Arbeitsbedingungen einsetzen. Er liefert damit gute Argumente für die linken Kräfte innerhalb der Klimagerechtigkeitsbewegung, denen es nicht um eine romantische Verklärung der Natur geht, sondern um bessere Lebensbedingungen für die Menschen. die sich dabei für eine Kooperation mit den Arbeiter*innen und ihren Organisationen einsetzen.

Die Debatte über Klima und Klimakrise wird in den verschiedenen linken Spektren heftig geführt. Doch in den vielen Büchern, die dazu in der letzten Zeit entstanden sind, gibt es eine auffällige Leerstelle. Das ist die Rolle der Arbeiter*innen. Wenn sie in der linken Debatte vorkommen, dann vor allem als …

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