Radeln für die Umwelt

Etappen der Tour de Natur durch Brandenburg
»Für eine nachhaltige Verkehrspolitik und Lebensweise«, lautet das Motto auf einem weißen Transparent, mit dem zirka 120 Radfahrer zurzeit auf Brandenburgs Straßen für Aufmerksamkeit sorgen. Das ist auch das Ziel der Tour de Natur, die  vom Hamburg nach Berlin führt.  Am  23. Juli ist die Umwelttour in Hamburg gestartet und wird am 6. August in Berlin beendet.    „Wir wollen  entspanntes Radfahren mit politischem Engagement zu verkehrs-, energie- und friedenspolitischen Themen verbinden“, beschreibt Susanne Timm vom Organisationsteam das Ziel des Projekts. 
Sie betont, dass jeder mitmachen kann, der ein Rad und etwas Zeit hat.  In Sachsen-Anhalt waren es vor allem Aktivisten von Bürgerinitiativen, die den Politradlern Gesellschaft geleistet haben.  So begleitete die Bürgerinitiative  Lüchow-Dannenberg, die Aktivisten   nach Gorleben.  Hier ging der „Staffelstab“ in Form eines Protest-T-Shirts an die BI „Kein CO2-Endlager in der Altmark“, die die Tour de Natur mit Trommelwirbel empfing. Das Kohlekraftwerk Arneburg stand ebenso auf der Protestagenda  wie   die Coblitz-Letzinger Heide. Dort protestierten die Ökoradler  gemeinsam mit Aktivisten der Bürgerinitiative Offene Heide gegen die militärische Nutzung des Geländes.
 
Auf der ersten Etappe der Tour durch Brandenburg stand der Besuch verschiedener Alternativprojekte auf dem Programm, die sich mit ökologischem Anbau und erneuerbarer Energie befassen. Im Gespräch mit ND zeigte sich Susanne Timm erfreut über die große Zahl solcher  Projekte in dem Bundesland.  Kritisch äußerte sie  zu der Verkehrsinfrastruktur in Brandenburg So gäbe es in manchen Regionen zu wenige Bahnangebote. Am Mittwoch wurden an der  Planebrücke in Brandenburg/Havel darauf aufmerksam gemacht, dass dort für Radfahrer eine hohe Unfallgefahr besteht. Es gab Exkursionen zu einem Flüchtlingsheim  und einen Solarpark. Heute  radeln die Aktivisten nach Potsdam.  Dort wird der Brandenburg-Teil de Umwelttour um 20 Uhr mit einem kostenlosen Freiluftkonzert des Musikers Heinz Ratz am Neuen Garten 64 beendet.  
Der Liedermachter verbindet mit seiner Band „Strom und Wasser“ seit Jahren Kultur mit politischen Themen. Im Rahmen seiner „Tour der 1000 Brücken“ ist Ratz drei Monate vor verschiedenen Flüchtlingsheimen in der ganzen Republik     aufgetreten. Damit wollte  er  Öffentlichkeit für die Situation der Heimbewohner schaffen und ihre Forderungen nach menschenwürdiger Unterbringung unterstützen.      
In beteiligt sich die Umwelttour am 6.August  um 12.15 Uhr an einer Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt gegen  jegliche Nutzung von Atomtechnologien.  

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Peter Nowak