Gewalt gegen rechts und Twitterradikalität

Nach dem Angriff auf den Bremer AfD-Politiker Magnitz streiten Linke und Liberale. Ein Kommentar

Der linksliberalen taz [1] wurde vor 1989 öfter von Konservativen Probleme mit der Gewaltfrage nachgesagt. Sie habe sich von linker Militanz nicht genug distanziert. Längst ist die Zeitung im Staat angekommen. Die damit verbundenen Probleme mit der Gewaltfrage teilt sie mit ihren früheren Kritikern. Auch die taz verteidigt bestimmte Kriege, wenn vorgeblich der Schutz von Menschenrechten oder Minderheiten auf der Agenda stehen. Selbstverständlich werden in der taz Kriege verteidigt, wenn sich Grüne dabei exponieren. Doch kürzlich ging es in den Haus-Mitteilungen der Taz um die „alte Gewaltfrage“ [2].

„die freiberufliche journalistin veronika kracher, die in den vergangenen jahren auch der taz mehrere beiträge veröffentlicht hat, verschickte nach dem körperlichen angriff auf bremer afd-bundestagsabgeordneten frank magnitz… „Gewalt gegen rechts und Twitterradikalität“ weiterlesen

Berliner Fragen: Wie rassistisch ist die kontrollierte Abgabe von Marihuana?

Links

[1]

http://www.berlin-subversiv.de/wordpress/?page_id=120

[2]

http://www.xhain.info/politik/bvv.htm

[3]

https://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/bvv-online/allris.net.asp

[4]

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-11/berlin-kreuzberg-friedrichshain-coffeeshop

[5]

http://gruene-xhain.de/news/single-view/artikel/coffeeshop-startschuss-fuer-modellprojekt-vorbereitungen.html

[6]

http://www.bfarm.de

[7]

http://hanfverband.de

[8]

http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/2217-coffeeshop-projekt-in-berlin-beschlossen

[9]

http://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/verwaltung/abteilungen/jugfamschul/lebenslauf_herrmann.html

[10]

http://www.heise.de/tp/blogs/8/154763

[11]

http://asylstrikeberlin.wordpress.com/

[12]

http://www.taz.de/!121022/

[13]

http://gruene-xhain.de/bezirk/bezirksparlament/mitglieder/taina-gaertner.html

[14]

http://asylstrikeberlin.wordpress.com/2013/11/24/raumung-des-camps-der-gefluchteten-am-oranienplatz/#more-3654

[15]

http://ffm-online.org/2013/11/28/fluechtlingsprotest-berlin-oranienplatz-taz-de/

[16]

http://www.berlin.de/sen/inneres/

[17]

http://www.tagesspiegel.de/berlin/interview-mit-berlins-innensenator-frank-henkel-ich-lasse-mich-nicht-von-herrn-schulz-erpressen/8516698.html

Zwei Tage Festival: den Kotti rocken

TANZ, THEATER, GRAFFITI, MUSIK

Für zwei Tage soll der Block zwischen Mariannen-, Oranien-, Adalbert- und Skalitzer Straße im Zentrum von Kreuzberg 36 zur sozialen Skulptur werden. Das ist zumindest der Anspruch des Kunstfestivals „Rock the Block“, das von der Initiative „Backjumps“ organisiert wird und am heutigen Dienstag um 19 Uhr beginnt.

Während Graffiti-KünstlerInnen eine Lichtshow auf die Außenwand der Bibliothek in der Adalbertstraße 4 projizieren, starten an der Brandmauer der Adalbertstraße Videos. Wen es angesichts des herbstlichen Wetters in geschlossene Räume zieht, der bekommt im Theaterraum in der ersten Etage der Adalberstraße 4 ein Programm präsentiert. Am 3. Oktober wird das Kulturprogramm zwischen 12 und 19 Uhr mit zahlreichen Installationen und Ausstellungen fortgesetzt. An beiden Tagen werden in vielen Kultureinrichtungen rund um das Kotti – SO 36, Monarch, Westgermany – außerdem Konzerte gespielt.

Nicht alle Einrichtungen im Kiez sind jedoch vertreten: „Wir haben von den OrganisatorInnen keine Anfrage bekommen“, sagte eine Betreiberin vom Südblock, das am Kottbusser Tor seit rund zwei Jahren kulturelle und politische Veranstaltungen organisiert. Mehr zum Programm unter www.backjumps.info.
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort
=ba&dig=2012%2F10%2F02%2Fa0132&cHash=66fd5f85b74e3587d6e85f878fff24cf
Peter Nowak

„BMW Guggenheim Lab“ unerwünscht

In Berlin regt sich Widerstand gegen das durch den Autokonzern gesponserte Kulturlabor.

Noch im März soll auf einer Brachfläche zwischen Cuvrystraße und Schlesischer Straße mit dem Aufbau begonnen werden, ab Mai soll das „BMW Guggenheim Lab“ dann stehen: Ein mobiles „Forschungslabor“, gesponsert durch den gleichnamigen Autokonzern, in dem es Ausstellungen und Veranstaltungen zum Thema „Urbanes Leben und Wohnen in der Zukunft“ geben soll. Doch nun ruft ein Bündnis aus Mieterinitiativen und stadtpolitischen Gruppen zur Verhinderung des Projekts auf. Das Lab sei eine „Imageveranstaltung des BMW-Konzerns“, heißt es in dem Aufruf. Es bedeute für den Kiez weiter steigende Mieten sowie die faktische Privatisierung des Grundstücks – und es sei „ohne jede Beteiligung der AnwohnerInnen geplant“ worden.

„Wir sind sehr optimistisch, dass wir unser Ziel erreichen“, sagt David Kaufmann von der Initiative „Kein BMW-Guggenheim-Lab am Spreeufer in Kreuzberg!“. Die Brachfläche werde von AnwohnerInnen als Treffpunkt und Grillplatz genutzt. Es gebe insofern gute Chancen, so Kaufmann, dass sich viele AnwohnerInnen am Protest gegen das Lab beteiligen. In den nächsten Tagen soll mit der Mobilisierung begonnen werden.

In der unmittelbaren Nachbarschaft des geplanten Standorts stößt vor allem die schlechte Informationspolitik der Projektemacher auf Kritik. „Ich habe nur gelesen, dass ein Container aus New York kommt“, meint ein Mitarbeiter der Fetten Ecke, einer Kneipe direkt gegenüber dem Lab-Standort. Das Lido, ein Club, der sich ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft zum Lab-Standort befindet will den KritikerInnen Räume für ihre Veranstaltungen zur Verfügung stellen.

Das Lab hatte im Sommer letzten Jahres in New York Premiere, nächste Station der Tour rund um den Globus soll das indische Mumbai sein. Noch ist allerdings gar nicht klar, ob der Standort Kreuzberg überhaupt endgültig ist: „Ich bekam am Montag die Nachricht, das die Organisatoren einen Ortswechsel in den Pfefferberg in Prenzlauer Berg erwägen, was ich sehr bedauern würde“, sagte der Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz (Grüne). Der Standort war schon einmal im Gespräch – wegen Platzmangel war dann aber die Kreuzberger Brache gewählt worden. Eine endgültige Entscheidung steht nun offenbar noch aus.
http://www.taz.de/Protest-in-Kreuzberg/!89945/
Peter Nowak

Kreuzberg jetzt Sarrazin-freie Zone?

Der Ex-Senator und Ex-Bankier polarisiert dank medialer Hilfe wieder

In den letzten Wochen war es um den Bestsellerautor Thilo Sarrazin ruhig geworden. Seit die SPD beschlossen hat, sich nicht von ihrem umstrittenen Mitglied zu trennen, ließ seine Medienpräsenz nach. Das hat sich in den letzten Tagen geändert. Mitte Juli war Sarrazin mit der ZDF-Autorin Güner Balci und Kameraleuten auf Kreuzbergs Straßen. Das ZDF-Kulturmagazin Aspekte hatte Sarrazin „unter die Türken“ geschickt. Das Ergebnis des Besuchs ] kann man heute ab 23.15 Uhr im ZDF sehen.

„Zunächst verliefen der Besuch und auch die Gespräche ungestört. Erst gegen Ende, vor einem Restaurant, wurden die Arbeiten von einzelnen Passanten lautstark kritisiert. Nach einem kurzen Gespräch schlug der Besitzer des Restaurants vor, es sei besser, den Besuch abzubrechen – um eine Eskalation zu vermeiden“, berichtete Güner Balci. Ähnliche Erinnerungen Schreibt  ein Augenzeuge in den deutsch-türkischen Nachrichten.

Auf den Internetseiten der Sarrazinfans liest sich der Besuch ihres Idols wesentlich dramatischer. Da werden wahlweise Muslime ] oder Türken  beschuldigt, Sarrazin aus Kreuzberg vertrieben zu haben. Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky spricht von Psychoterror eines Pöbels gegen Sarrazin. Dieses Statement ist bei ihm nicht verwunderlich, gilt doch Buschkowsky als eine Soft-Version von Sarrazin in der SPD und hat sich trotz der Kritik an manchen seiner Formulierungen stets hinter ihn gestellt.

Einladung zum Publik-Buhing in Kreuzberg

Der kritisierte in einer Pressemitteilung die Inszenierung bei aspekte. „Es ist wirklich mehr als peinlich, wenn Aspekte, ein renommiertes Kulturmagazin, es offensichtlich nötig hat, einen solch vorhersehbaren Eklat zu inszenieren. Wer Thilo Sarrazin unter sichtbarer filmischer Beobachtung durch Berlin-Kreuzberg und Neukölln schickt, kalkuliert mit wütenden Reaktionen“, meint der Kulturrat-Geschäftsführer Olaf Zimmermann.

Das rief wiederum und unvermeidlich Henryk M. Broder auf den Plan, der für Sarrazin in die Bresche sprang und dafür antisemitischen Anwürfen  ausgesetzt ist. Broder insistiert vor allem darauf, dass Kreuzberg keine No-Go-Area für Sarrazin sein darf. Aber ist nicht allein die Befürchtung bei einem Mann grundlos, der via Bild und TV in jedes Wohnzimmer Eingang findet? Broder gab wegen der für ihn „antiaufklärerischen, paternalistischen und reaktionären“ Kritik des Kulturrats den Journalistenpreis zurück, den er im Frühjahr von diesem erhalten hatte

Die Linksparteipolitikerin Evrim Baba Sommer wies in einem Interview  darauf hin, dass Sarrazin Kritiker seines Besuches fragte, ob sie überhaupt deutsche Staatsbürger seien und damit die Meinungsfreiheit an den deutschen Pass knüpfte. Ein Bündnis linker Gruppen lädt anlässlich der Ausstrahlung der aspekte-Sendung zu einem Public-Buhing  in Kreuzberg ein. Die Organisatoren wollen damit deutlich machen, dass die Haltung zu Sarrazin nichts mit Ethnien und Religion, sondern mit einer politischen Positionierung zu tun hat.

http://www.heise.de/tp/blogs/6/150190

Peter Nowak