Es ist ein negatives Zeichen, wenn auch von Linken Pazifist*innen und prinzipielle Kriegsgegner*innen schon fast in die Nähe des Verrats gerückt werden. Da können sie sich durchaus als Vorbild die Kriegsgegner*innen während des 1. Weltkriegs nehmen, die eben in allen Ländern nicht authentische Stimmen suchten, sondern antimilitärische Positionen sammelten für den Widerstand gegen den Krieg auf allen Seiten. 

Der Vorwurf des West-Splaining oder Verrat am Universalismus

Aktuell gibt es in manchen Städten Veranstaltungen mit Vertreter*innen linker Gruppen aus der Ukraine. Es ist sehr zu begrüßen, dass es diese Kommunikation gibt. Doch es gibt ein Manko. Vielen Linken in Deutschland geht nicht um eine kritische Auseinandersetzung mit den Positionen dieser ukrainischen Linken. Vielmehr ist es in manchen linken Kreisen geradezu verpönt, kritische Fragen an die ukrainischen Genoss*innen zu stellen. Selbst über Assow und die ukrainischen Faschisten will man nicht reden, wo man doch noch bei den Corona-Protesten so genau nach den Rechten gesehen hat. Und da sollen die Standbilder des ukrainischen Nationalisten und Antisemiten Bandera plötzlich egal sein?

Es gib sogar schon ein Fachwort für die, die die eigene linke Position auch vor den ukrainischen Linken nicht verbergen und da auch mal kritisch nachfragen. Dieses Wort lautet West-Splaining. Was ist damit gemeint? …

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