In Nordsachsen soll ein Wäldchen der Braunkohle weichen. Umweltgruppen leisten auch mit Kultur Widerstand

Lausitz: Singen für die letzte grüne Oase im Tagebau

Am Sonntag war es wieder so weit. Rund 20 Menschen warten am Bahnhof Schleife auf Autos, mit denen sie zu dem Waldstück gebracht werden. Es ist von hier nur knapp 1,5 Kilometer entfernt. »Doch die Leag hat uns verboten, diese Strecke über ihr Gelände zu betreten. Also müssen wir einen Umweg von fast neun Kilometern fahren, um auf unser Grundstück zu gelangen«, sagt Theo, der eines der Autos fährt.

Wo einmal Wald war, ist nur noch Brachland, so weit das Auge reicht. Totes Holz zeugt von den Bäumen, die hier gefällt wurden. Mitten in der Klimakrise musste ein Wald der Kohleförderung weichen. Das Unternehmen Leag erweitert seinen Tagebau Nochten im Nordosten Sachsen in Richtung der Dörfer Rohne und Nochten. Doch ein kleines Wäldchen existiert noch mitten im Kohleabbaugebiet. Dort weht eine Fahne der …

Die rassistischen Ausschreitungen in Mannheim-Schönau vor 30 Jahren wurden von der Asyldebatte befeuert

Kuschen vor dem rechten Mob

Die Lupus-Grup­pe stell­te die ras­sis­ti­schen Auf­mär­sche in Ost- und West­deutsch­land in den Kon­text der soge­nann­ten Asyl­de­bat­te, mit der die mas­si­ve Ein­schrän­kung des Asyl­rechts im Som­mer 1993 vor­be­rei­tet wurde. So konn­ten sich auch die Rech­ten in Mann­heim-Schö­nau genau wie in Ros­tock und Hoyers­wer­da als mili­tan­ter Arm einer gro­ßen Koali­ti­on der Migrationsgegner*innen sehen.

Die ras­sis­ti­schen Auf­mär­sche in Hoyers­wer­da 1991 und Ros­tock 1992 wur­den zum Sym­bol für den Rechts­ruck in Deutsch­land nach der Deut­schen Ein­heit. Dort hat­ten orga­ni­sier­te Faschis­ten gemein­sam mit schein­bar unpo­li­ti­schen Anwohner*innen gegen Men­schen ohne deut­schen Pass mobil gemacht. Zunächst waren es vor allem Antifaschist*innen aus ande­ren Städ­ten, die sich gegen die Rech­ten stellten. Erst vie­le Jah­re spä­ter gibt es auch Erzäh­lun­gen von den weni­gen Lin­ken, die vor Ort leb­ten. Erin­nert sei nur an das im ver­gan­ge­nen Jahr erschie­ne­ne Buch »Kin­der von Hoy«, das Grit Lem­ke im Suhr­kamp-Ver­lag ver­öf­fent­licht hat. Weni­ger bekannt ist, dass auch auf dem west­deut­schen Gebiet Anfang der 1990er Jah­re ein ras­sis­ti­scher Mob mobil mach­te. »Wäh­rend sich die Namen Hoyers­wer­da oder Ros­tock-Lich­ten­ha­gen ins kol­lek­ti­ve Gedächt­nis der bun­des­deut­schen Nach­wen­de­zeit ein­schrie­ben, sind die ras­sis­ti­schen Aus­schrei­tun­gen in Mann­heim-Schö­nau weit­ge­hend ver­ges­sen«, schreibt Yan­nik Böcken­för­de auf dem Blog der Ama­deu Anto­nio Stif­tung. Die Angrif­fe rich­te­ten sich damals gegen …

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