Recherchen informieren über Nazi-Vergangenheit des RAW-Geländes in Berlin-Friedrichshain

Zwangsarbeiter bei der Reichsbahn

Auch einige Anwohner*innen beteiligten sich an der Diskussion. Dabei wies eine Frau darauf hin, dass es bereits in den 70er Jahren in der DDR Forschungen zu den Zwangsarbeiter*innen auf dem RAW-Gelände gegeben hat. »Dabei standen die Beziehungen zwischen den Zwangsarbeiter*innen und den regulär Beschäftigten im Mittelpunkt«, präzisierte sie.

Das RAW-Gelände im südlichen Friedrichshain war bisher vor allem für seine Party- und Konzertkultur berühmt. Nicht alle Feiernden wissen, dass die Abkürzung RAW für das Reichsbahnausbesserungswerk steht, das dort über viele Jahrzehnte sein Domizil hatte. In der Nazizeit mussten dort auch Zwangsarbeiter*innen für die Reichsbahn schuften. Darüber informiert seit Kurzem eine Informationstafel, die in einem Schaukasten vor der Skaterhalle auf dem RAW-Gelände angebracht wurde. Dort sind die Ergebnisse aufgeführt, die …

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Auf dem RAW-Areal wird eine Gedenktafel für Zwangsarbeiter*innen enthüllt

Erinnern am Partystandort

Zwischen 1942 und 1945 seien etwa 2.500 Menschen auf dem Reichsbahnausbesse­rungswerk (RAW) Warschauer Straße als Zwangsarbeiter*in­nen eingesetzt worden, erklärt Dominik Auerbach, Leiter der Forschungsarbeit bei Drop In. Diese Menschen seien zumeist aus den von der Wehrmacht besetzten Gebieten der Sowjet­union verschleppt worden. Die im RAW tätigen Zwangsarbeite­r*innen seien in Barackenlagern in Groß­Ziethen, Grunewald und Kaulsdorf untergebracht gewesen.

Das RAW­-Gelände in Friedrichs­hain ist vor allem durch seine Partykultur berühmt. Weniger bekannt ist, dass dort in der NS­Zeit Zwangsarbeiter*innen für die Reichsbahn schuften mussten. Am 15. Dezember um 11 Uhr wird dort nun vor der Ska­terhalle eine Informationstafel angebracht. Die Tafel geht auf das Forum für interkulturelle und politi­sche Bildung Drop In zurück. Der freie Bildungsträger hat sich seit 2016 mit der Geschichte der Zwangsarbeit auf dem RAW­-Ge­lände befasst. Den Anstoß habe das Buch …

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