Ehemalige Antideutsche heute

Bruch oderKontinuität?

Allerdings bekam das Publikum letztlich eher eine Antwort auf die Frage, was aus den Antideutschen geworden ist. Manche traten den Marsch durch die Institutionen an; Detlef zum Winkel etwa arbeitete lange Zeit für die IG Metall und interessiert sich seit dem Abgang des Wagenknecht-Lagers für die Linkspartei. Manche bogen scharf rechts ab und vertreten heute Positionen, die sie selbst vor 30 Jahren bekämpft haben. Wie Elsässer hat auch der geladene Referent Justus Wertmüller in den letzten 30 Jahren einen Marsch nach rechts hingelegt.

Über die Antideutschen wird immer noch viel gesprochen, allerdings oft ohne Hintergrundwissen. Manchen dient die linke Strömung schlicht als
Projektionsfläche gegen alle, die mit Israel solidarisch sind. Umso interessanter ist es, von Menschen zu hören, die in den 90er Jahren die antideutsche Bewegung mitbegründet haben. Daher war der Hörsaal der Berliner Humboldt-Universität bei der Podiumsdiskussion …

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osovo oder das Ende der Außenpolitik in der Bewegungslinken.

Paradoxien in olivgrün

Im Widerstand gegen den Kosovokrieg, dessen heiße Phase dieser Tage von 20 Jahren endete, waren letztmalig alle Lager der Bewegungs- linken vereint. Doch wurde diese Chance nicht genutzt. Heute hat hierzulande die gesellschaftliche Linke zu ihrem klassischsten Thema – Krieg und Frieden – nichts mehr zu sagen.

Manchmal ist Satire die beste Analyse: »Grüne im Glück: Mehrheit ihrer Wähler zu jung, um sich an Regierungsbeteili- gung 1998-2005 zu erinnern« schlagzeilte jüngst »Der Postillon« mit Blick auf Umfra- gen und die Europawahl. Dabei »zitierte« man junge Grünenfans, die sich gar nicht vorstellen können, dass die Partei ihrer Erstwahl jemals mitregiert habe, weil es ja dann der Umwelt besser gehen müsste – und nicht glauben wollen, dass die Grünen….

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