Das Buch «Bewegt Euch schneller» von Hermann Bueren ist mehr als eine Kritik an kapitalistischen Managermethoden. Es regt an, zu überlegen, wie eine Selbstorganisation am Arbeitsplatz, die nicht unter der Kontrolle des Managements erfolgt, aussehen könnte.
Satire oder Realität? Nein, um eine Realsatire handelt es sich, wenn VW-Beschäftigte trällern: «Wir sind VW, wir sind okay». Wir sind dann in der schönen neuen Arbeitswelt, in der die Mitarbeiter*innen in ihrer Freizeit auch mal gemeinsam singen, feiern oder Gruppenspiele machen sollen. Schliesslich soll damit das Betriebsklima verbessert und die Produktion gesteigert werden. Das ist das Ziel der modernen Managermethoden, mit denen sich Hermann Bueren in seinen kürzlich im Kellner-Verlag erschienen Buch …
Wo Arbeiter*innen Respekt gezollt werde, sei von Ausbeutung nicht mehr die Rede, schreibt der Publizist Felix Klopotek. Es ist auch ein Kommentar über die agile Arbeitswelt, wie sie in »Bewegt Euch schneller« analysiert wird. Autor Hermann Bueren war Betriebsrat in einem Druckereibetrieb, studierte Arbeits- und Betriebssoziologie und arbeitete in der gewerkschaftlichen Bildung. Kenntnisreich kritisiert er verschiedenen Managementmethoden aus Sicht der Lohnabhängigen. Im Zentrum steht das Konzept der …
Bueren bleibt nicht bei Ideologiekritik stehen. Er zeigt im letzten Teil des Buches auf, dass die Managerträume oft am proletarischen Eigensinn scheitern. Viele der agilen Arbeitsmethoden werden trotz oder wegen der Rhetorik von Selbstorganisation und Respekt von den Lohnabhängigen abgelehnt. Im letzten Kapitel unter dem programmatischen Titel „Anders arbeiten“ benennt Bueren Initiativen der proletarischen Selbstorganisation, die in den letzten Jahrzehnten aus den Fabriken kamen und eine Selbstorganisation der Beschäftigten allerdings nicht unter dem Vorgaben der kapitalistischen Profitmaximierung zum Ziel hatten.
„Die sogenannte neue Mittelschicht hat die Kritik am Arbeitsethos längst in ihren flexiblen und prekären Lebensentwurf integriert. Arbeitskritik auf der Höhe der Zeit müsste auch die New-Work-Ideologie angreifen“, fordert Stephan Maßdorf in einem Diskussionsbeitrag in der Wochenzeitung jungle.world. Dort arbeitet er auch gut heraus, wie die Entfremdungskritik der Alternativbewegung der 70er Jahre längst in die neue Managerkultur eingezogen ist und zu einer Waffe gegen die Lohnabhängigen wurde. Mit diesen neuen Managermethoden hat sich Hermann Bueren in seinem im Kellner-Verlag erschienenen Buch „Bewegt Euch schneller“ auf fast 320 Seiten kenntnisreich auseinandergesetzt. Bueren war mehrere Jahre Betriebsrat in einem Druckereibetrieb, bevor er auf dem zweiten Bildungsweg Arbeits- und Betriebssoziologie studierte und im Bereich der gewerkschaftlichen Bildung arbeitete. In seinem Buch kritisiert er die verschiedenen Managermethoden aus der Perspektive der Lohnabhängigen. Im Zentrum seiner Untersuchung steht der Hype um die …
»Wo Arbeitern Respekt gezollt wird, ist von Ausbeutung nicht mehr die Rede, es ist die romantische Verklärung schnöder Profitvermehrung«, zitiert Bueren den Publizisten Felix Klopotek. Damit lässt sich die Realität der agilen Arbeitswelt knapp zusammenfassen. Doch Buerens Buch zeigt auch immer wieder auf, dass sich die Managementträume oft nicht erfüllen. Die »Kritik moderner Managementmethoden« von Hermann Bueren sieht auch Spielraum für selbstorganisierte Arbeit
Die Realität ist von der Satire kaum mehr zu unterscheiden, wenn VW-Beschäftigte trällern »Wir sind VW, wir sind okay«. Es ist die schöne neue Arbeitswelt, in der die Mitarbeiter*innen in ihrer Freizeit auch mal gemeinsam singen, feiern oder Gruppenspiele machen sollen. Schließlich könnte damit das Betriebsklima verbessert und die Produktion gesteigert werden. Das ist das Ziel der modernen Managementmethoden, mit denen sich Hermann Bueren in seinem kürzlich im Kellner-Verlag erschienen Buch »Bewegt Euch schneller!« kritisch auseinandersetzt. Bueren war mehrere Jahre Betriebsrat in einem Druckereibetrieb, bevor er auf dem zweiten Bildungsweg Arbeits- und Betriebssoziologie studierte und im Bereich der gewerkschaftlichen Bildung arbeitete. Als Rentner hat Bueren jetzt in seinem Buch die verschiedenen Managementmethoden aus der Perspektive der Lohnabhängigen kritisiert. Im Zentrum seiner Untersuchung steht der Hype um die Agilität, das heutige Kernkonzept eines …