Arbeitskampf am Wochenmarkt


FAU protestiert gegen »madige Rübchen« beim Teltower Obst- und Gemüsehof

»Madige Rübchen kommen uns nicht in die Tüte«, stand auf dem Transparent, das am Samstag auf dem Wochenmarkt am Schöneberger Winterfeldtplatz bei den zahlreichen Kunden für Aufmerksamkeit sorgte. Das war auch das Ziel der Basisgewerkschaft Freie Arbeiter Union (FAU), die mit ihrer Kundgebung auf ihrer Meinung nach schlechte Arbeitsbedingungen beim Obst- und Gemüsehof »Teltower Rübchen«, ebenfalls auf dem Markt vertreten, aufmerksam machen wollte.

Eine Gartenbauauszubildende hatte sich an die Basisgewerkschaft gewandt und unpünktliche Zahlung der Ausbildungsvergütung, die zudem weit unter Tarif läge, sowie schlechte Arbeitsbedingungen beklagt. »Mit monatlich 202 Euro liegt die Ausbildungsvergütung weit unter dem für diese Branche gültigen Tarifvertrag der IG Bau«, erklärt der Berliner FAU-Sekretär Andreas Förster. Zudem seien die Toiletten für die Beschäftigten in schlechtem Zustand und neue wetterfeste Arbeitskleidung sei erst nach Beginn der Proteste angeschafft worden.
»Wir bemühen uns seit Oktober um einen Verhandlungstermin beim Eigentümer des Hofes Axel Szilleweit«, meint Förster. Einen Gesprächstermin hätte er verstreichen lassen, ein neuer war nicht zu Stande gekommen. Erst danach habe man mit der Öffentlichkeitsarbeit begonnen, so Förster.

Neben den Kundgebungen auf Wochenmärkten hat die FAU auch Landwirtschaftsverbände, den Ausbildungsträger Demeter sowie Parteien in Teltow angeschrieben. Denn Axel Szilleweit ist auch kommunalpolitisch aktiv. Das Mitglied der Grünen gehört seit zwei Jahren der Fraktion »DIE LINKE/Bündnisgrüne« in der Teltower Stadtverordnetenversammlung an.

In einem Brief an seine Fraktionskollegen begründete Szilleweit die fehlenden sanitären Anlagen mit einem Umzug, der allerdings bereits vor zwei Jahren sthttfand. Die niedrige Ausbildungsvergütung leitete er aus einem Tarifvertrag aus dem Jahr 2009 ab, der nach Meinung der FAU veraltet ist. Für Nachfragen war Szilleweit nicht zu erreichen. Die FAU will auch am kommenden Samstag auf dem Wochenmarkt protestieren.

http://www.neues-deutschland.de/artikel/807542.arbeitskampf-am-wochenmarkt.html
Peter Nowak

Es gibt ein Video zu dem Arbeitskampf
Kann Bio fair sein?

http://de.labournet.tv/video/6532/kann-bio-fair-sein

Fieses Früchtchen auf dem Winterfeldtplatz

ARBEIT Gewerkschaft prangert Arbeitsbedingungen bei Obststand auf Schöneberger Wochenmarkt an

„Madige Rübchen kommen uns nicht in die Tüte“, steht auf dem Transparent, mit dem am Samstag Mitglieder der Gewerkschaft Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter Union (FAU) auf dem Wochenmarkt am Schöneberger Winterfeldtplatz ihrer Meinung nach schlechte Arbeitsbedingungen beim dort mit einem Stand vertretenen Obst- und Gemüsehof „Teltower Rübchen“ anprangern. Eine Gartenbauauszubildende hatte sich an die Gewerkschaft gewandt und über schlechte Löhne und fehlende sanitäre Anlagen geklagt. „Mit monatlich 202 Euro liegt die Ausbildungsvergütung weit unter dem für diese Branche gültigen Tarifvertrag der IG Bau“, sagt der Berliner FAU-Sekretär Andreas Förster der taz.

Der Verdacht, dass Auszubildende als billige Arbeitskräfte benutzt werden, habe nicht ausgeräumt werden können. Förster moniert, dass der Eigentümer des Hofes, Axel Szilleweit, trotz mehrerer Angebote nicht zu Verhandlungen mit der FAU bereit gewesen sei. Daher habe man eine Öffentlichkeitskampagne begonnen, in die auch die im Teltower Stadtparlament vertretenen Parteien einbezogen wurden. Grünen-Mitglied Szilleweit gehört seit zwei Jahren der Fraktion Die Linke/Bündnisgrüne in der Teltower Stadtverordnetenversammlung an.

In einem Brief an seine Fraktionskollegen begründete Szilleweit die fehlenden sanitären Anlagen mit einem Umzug, der allerdings bereits vor zwei Jahren stattfand. Die niedrige Ausbildungsvergütung leitete er aus einem Tarifvertrag aus dem Jahr 2009 ab, der nach Meinung der FAU veraltet ist. Gegenüber der taz äußerte sich Szilleweit nicht zu den Vorwürfen. Die FAU hat für kommenden Samstag erneut Proteste auf dem Wochenmarkt angekündigt. Die Proteste stoßen auf reges Interesse. „Gesunde Nahrung und faire Arbeitsbedingungen gehören zusammen“, meinte eine Kundin am Winterfeldplatz.
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ba&dig=2012%2F12%2F17%2Fa0137&cHash=fabc731c68303a6efc57a0656dd8cc1a
Peter Nowak

Es gibt ein Video zu dem Arbeitskampf
Kann Bio fair sein?

http://de.labournet.tv/video/6532/kann-bio-fair-sein