Ratschlag: Solidarische Netzwerke in den Städten Chancen, Hindernisse, Erfahrungen und Perspektiven

Stadtpolitischer Ratschlag mit Stadtteilinitiativen aus verschiedenen Städten

Wie können zivilgesellschaftlichen Forderungen und Kämpfe für mehr bezahlbaren Wohnraum und gegen die Verdrängung von lang ansässigen Anwohner*innen mit der Auseinandersetzungen um höhere Löhne und bessere Einkommen zusammen geführt werden? Wie kann Stadtteil- und Kiezarbeit das soziale Miteinander in den Städten fördern?

Diese Fragen werden uns bei dem Seminar leiten. Eingeladen haben wir Referent*innen aus verschiedenen Städten, die von ihren Auseinandersetzungen und Erfahrungen in ihren Stadtteilteilen berichten. Neben den Erfahrungsberichten geht es um Perspektiven, Kritik und Verbesserungsansätze. Diskussionen wie auch Filme und ein Stadtspaziergang ergänzen das Programm.

Am Freitagabend beginnt die Wochenendveranstaltung mit einer Einführung in das Thema „Solidarische Netzwerke in den Städten“ durch den Journalisten Peter Nowak und den Filmemacher und Soziologen Matthias Coers. Sie sind Herausgeber des Buches „Umkämpftes Wohnen – Neue Solidarität in den Städten“.

Am Samstag werden die eingeladenen Referent*innen aus den verschiedenen Stadtteilinitiativen der Städte Berlin, Hamburg, Offenbach und Konstanz ihre Arbeit, ihre Erfolge, aber auch Schwierigkeiten vorstellen und diskutieren.

Zusätzlich gibt es am ersten Tag Filmbeiträge aus Berlin. Zum Abschluss des Treffens, am Samstag gibt es eine Bild-Lecture zu lokalen Mieter*innenkämpfen, -protesten und anschließend einen Stadtteilspaziergang zu Orten von Verdrängung und Widerstand von Kreuzberg nach Neukölln.

Uns bewegt die Frage, warum solidarische Stadtteilarbeit gerade in Zeiten an Bedeutung gewinnt, in denen die traditionellen Orte des Protestes und Widerstands, z.B. die großen Fabriken und ihre Arbeiter*innenbewegungen, aus den Städten Mitteleuropas in „Billiglohnländer“ ohne europäische Standards „verschoben“ wurden.

Solidarischen Netzwerke und zivilgesellschaftlichen Stadtteilinitiativen von heute, bilden (wieder) wichtige Räume für weiteren zivilgesellschaftlichen Einspruch und Protest gegen aktuelle Wohn- und Einkommensmissstände und die Spaltung der Gesellschaft in Privilegierte und Menschen ohne „Lobby“.

Neben den Forderungen nach bezahlbarem Wohnraum und gegen die Verdrängung der Stadtteilbewohner*innen mit wenig Geld, geht auch um den Kampf gegen Repressalien und Sanktionen z.B. der sogenannten „Jobcenter“ sowie gegen prekäre Beschäftigungsbedingungen und ausbeuterische Lohnverhältnisse und um gute Möglichkeiten und Methoden der Wiederaneignung von stadtpolitischer, zivilgesellschaftlicher Teilhabe. Sowie um die Forderung nach sozialen, demokratischen und transparenten Strukturen in der Gestaltung von Stadt (-teilen).

Wie gelingt es uns, Menschen, die bisher nicht politisch organisiert waren, anzusprechen, zu empowern und in in die Stadtteilarbeit mit einzubeziehen? Welche Erfolge gibt es in der Stadtteilarbeit und wie lassen die sich die Erfolge messen? Wir werden auch darüber diskutieren, ob die Solidarischen Netzwerke eine regionale oder überregionale Organisierung brauchen oder ob ihre Stärke gerade in ihrer konkreten lokalen Arbeit liegt.

Alle Teilnehmenden sind eingeladen Ihre Fragen und Anregungen mit einzubringen!

Referenten und beteiligte Gruppen:
Peter Nowak, Journalist und politischer Autor
Matthias Coers, Dokumentarfilmer, Photograph und Soziologe

– Neukölln-Solidarisch Berlin
– Hände weg vom Wedding aus Berlin (angefragt)
– Rhein-Main, Offenbach Solidarisch
– Hamburg, Wilhelmsburg Solidarisch
– Konstanz, Grafi10