Corona und linke Kritik(un)fähigkeit

Corona und die Folgen bestimmen wieder den Lebensalltag. Handelt es sich um die zweite Welle oder ist Corona längst zur Dauerwelle geworden, zu einer Krise, die das Leben in vielerlei Hinsicht entscheidend verändern wird?
Was bedeutet diese Krise für Einzelne und welche gesellschaftlichen Auswirkungen lassen sich beobachten?

Tausende Kritiker*innen der Coronamaßnahmen gehen gemeinsam mit Rechten jeglicher Couleur auf die Straße, bei sogenannten Hygiene- und Querdenkerdemonstrationen. Wie reagieren Linke darauf? Und was wird aus einer linken Kritik an Staat, Konzernen und bürgerlicher Gesellschaft, wenn plötzlich staatlich approbierte Virolog*innen als unhinterfragte Wahrheitsinstanz auftreten und alle Hoffnungen auf der Pharmaindustrie zu ruhen scheinen?

Ist die Kritik an autoritärer Staatlichkeit suspendiert, wenn ein scheinbar naturwissenschaftliches Ereignis keine Diskussion zulässt? Ist nicht spätestens seit den Schriften von Michel Foucault bekannt, dass Biopolitik auch ein Teil von Staatlichkeit ist? Muss da eine Antifa die Einhaltung der Hygieneregeln anmahnen oder gibt es auch in Zeiten von Corona Raum für linke Kritik und Zweifel an vermeintlichen Alternativlosigkeiten?

Darüber diskutieren:
• Anne Seeck, die sich mit den (psycho)sozialen Folgen der Corona-Maßnahmen und deren gesellschaftlichen Auswirkungen beschäftigt hat. Sie ist seit Jahrzehnten aktiv in der Erwerbslosenbewegung und anderen sozialen Bewegungen.
• Gerhard Hanloser, der in den letzten Monaten einige Hygienedemonstrationen beobachtet und darüber unter anderem im Neuen Deutschland und der Wochenzeitung Freitag geschrieben hat. Dabei hat er genauer hingeschaut und hat Klischeebegriffe wie „Covidioten“ vermieden.
• Peter Nowak, Mitherausgeber von „Corona und die Demokratie. Eine linke Kritik“, der auf der Onlineplattform Telepolis regelmäßig kritische Beiträge veröffentlicht. Dort stellt er auch immer wieder Initiativen vor, die auch in Zeiten von Corona linke Praxis unter erschwerten Bedingungen praktiziert haben.
• Elisabeth Voß, die seit Jahrzehnten zu solidarischen Ökonomien und Selbstorganisation in Wirtschaft und Gesellschaft schreibt und berät. In den letzten Monaten hat sie auch zu Corona recherchiert und kritische Fragen zum Umgang der Linken mit der Krise gestellt.

Die Online-Veranstaltung findet hier statt:
https://meet.jit.si/gesprächcorona

Einwahl mit Telefon:
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