Meist wird über arme Menschen nur als Gegenstand von Hilfe und Charité berichtet. Als Subjekte, die für ihre eigenen Interessen streiten, kommen sie kaum vor. Daher ist auch heute weitgehend unbekannt, dass am 1. November 2003 in Berlin Hunderttausend Menschen gegen die drohende Hartz-IV-Einführung auf die Straße gegangen sind. Die Erfahrungen aus dieser Zeit machen deutlich, was möglich wäre, wenn das individuelle Leiden an Armut in kollegialen Widerstand umschlägt. In dem Buch „KlassenLos – Sozialer Widerstand von Hartz IV bis zu den Teuerungsprotesten“ wird auf diese Kämpfe vor 20 Jahren verwiesen und auch die Frage gestellt, warum heute kaum arme Menschen gegen die Teuerungspolitik auf die Straße gehen. Drei der Mitherausgeber*innen und Autor*innen Anne Seeck, Thilo Broschell und Peter Nowak werden das Buch vor- und zur Diskussion stellen.