Henning Fischer (Hg.): Frauen im Widerstand. Deutsche politische Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück. Geschichte und Nachgeschichte. Metropol-Verlag, Berlin 2020, 212 Seiten, 22 Euro

Gedenken mit Würde

Im Konzentrationslager Ravensbrück waren von 1939 bis 1945 etwa 130 000 Frauen inhaftiert, darunter viele, die Widerstand gegen das NS-Regime geleistet oder Verfolgte unterstützt hatten. Mit ihren Biographien beschäftigt sich der Historiker Henning Fischer.

»Aus der heutigen Sicht kann man das vielleicht gar nicht nachvollziehen. Aber für uns war’s ganz normal. Wir mussten etwas gegen den Faschismus machen.« Mit diesen Worten begründete Irmgard Konrad 1995, warum sie in den Widerstand gegen das NS-Regime ging. Dabei war sie als Tochter eines jüdischen Vaters in besonderer Gefahr. Im Januar 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert, im September 1943 in das KZ Ravensbrück überstellt. An die 2003 verstorbene Widerstandskämpferin erinnert der Historiker Henning Fischer in seinem vor kurzem erschienenen Buch »Frauen im Widerstand«, das sich mit der ….

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Antifaschismus aus der Gegenwart herleiten

Geschichte: Henning Fischer hat eine politische Kollektivbiografie von kommunistischen "Ravensbrückerinnnen" geschrieben

Der Berliner Historiker Henning Fischer hat die Lebenswege von Frauen vorgelegt, die die Lagergemeinschaft Ravensbrück gründeten. Er verfolgt ihren Lebensweg von ihrer Politisierung in der Weimarer Republik und beschreibt ihr Engagement für den politischen Umbruch, der in der völligen Entrechtung des KZ-Systems endet. Sehr detailliert beschreibt er die Hoffnungen der Frauen nach der Befreiung sowie ihre diamental unterschiedliche Geschichte in West- und Ostdeutschland. Während sie in der BRD bald an den Rand gedrängt und als Kommunistinnen wieder kriminalisiert werden, werden sie in der DDR zur Teil der offiziellen Erzählung vom antifaschistischen Staat.

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