Ekelhafte Nazi-Pöbelei

Der aus Thüringen stammende mehrfach vorbestrafte Neonazi Christoph S. wurde vom Berliner Amtsgericht zu einer Freiheitsstrafe von 32 Monaten verurteilt.

Die Nachricht schaffte es im August vergangen Jahres sogar in die Auslandspresse. Zwei  betrunkene Neonazis beleidigten eine Frau mit Migrationshintergrund und ihre Kinder in der Berliner S-Bahn mit rassistischen Parolen. Dann soll einer der Männer seine Hose geöffnet und auf die Kinder gepinkelt haben, so berichteten es mehrere schockierte Augenzeugen. Mehrere Fahrgäste sagten später aus, dass die beiden Männer unter anderem gerufen hätten „Asylantenheime sollen brennen“. Eine Frau, die sich gegen die Hetze wandte, sei als „Judenschlampe“ beschimpft worden. In Berliner Medien machte das Wort vom Ekelnazi die Runde.

Jetzt hat das Berliner Amtsgericht den vielfach vorbestraften Christoph S. zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 32 Monaten verurteilt. Der aus Thüringen stammende Mann gehört seit über 20 Jahren zur rechten Szene. In dem Verfahren wurden unterschiedliche Straftaten verhandelt. So soll S. am 27. März 2015 in der S-Bahn den deutschen Gruß gezeigt und Heil Hitler gebrüllt haben, einige Stunden später einen Mann, der sich gegen die Nazi-Sprüche verwahrte, geschlagen und getreten haben. Ob der Angeklagte tatsächlich auf die Kinder urinierte, ließ das Gericht offen. Belegt ist, dass er den Kindern sein Gesäß  und seine Genitalien präsentierte. „Die Mitreisenden waren so irritiert, dass ihre Aufnahmefähigkeit eingeschränkt war“, erklärte die Richterin.

Teilnehmer bei „Bärgida“-Aktionen

Bereits im Januar 2016 war Christoph S. zu einer Haftstrafe von 9 Monaten verurteilt worden, die nun zu seiner neuen Verurteilung zu einer Gesamtstrafe zusammengefasst werden. Damals war S. wegen Fahrens ohne Ticket, dem Diebstahl von Wodka und dem Zeigen des Hitlergrußes auf einer Kundgebung des Berliner Pegida-Ablegers „Bärgida“ verurteilt werden.

S. war im letzten Jahr mehrmals Teilnehmer der „Bärgida“-Aktionen. Ein Foto zeigt ihn am 3. August  in der Nähe des Leittransparents.  Auf einem weiteren Foto vom 22. August befindet sich S. in einer Gruppe rechter Hooligans, die ein Transparent mit der Aufschrift „Ein Bündnis für Deutschland“ tragen und „Kein Freiraum für linke Gewalt“ fordern.

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Peter Nowak