Boykottiert Gauck die Winterolympiade in Sotschie oder fährt er einfach nicht hin?

Links

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http://www.bundespraesident.de

[2]

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundespraesident-gauck-boykottiert-olympia-in-sotschi-a-937791.html

[3]

http://www.handelsblatt.com/politik/international/besuch-in-litauen-gauck-fordert-mehr-druck-auf-russland/8482640.html

[4]

http://www.heise.de/tp/blogs/8/151636

[5]

http://www.taz.de/Gaucks-verzerrtes-Geschichtsbild/!89802/

[6]

http://www.victimsofcommunism.org/

[7]

http://german.ruvr.ru/2013_06_14/Gauck-wunscht-Russlands-Beichte-7064/

[8]

http://www.svoboda.org.ua/

[9]

http://www.heise.de/tp/artikel/40/40495/1.html

[10]

http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-12/ukraine-protest-swoboda-maidan

Keine Kohle für die Kohle

Peter Nowak über Proteste amerikanischer Studenten

Investiert nicht mehr in die Kohleförderung. Diese Forderungen werden von Studierenden an immer mehr Universitäten in den USA unterstützt. An mehr als 300 Hochschulen haben sich Initiativen gegründet, die die Kohleindustrie als ethisch fragwürdige Unternehmen ablehnen.

Die Kampagne hat nicht nur symbolische Bedeutung. Vor allem die großen Privatuniversitäten haben große Summen an Stiftungsgeldern in Aktien investiert. Mit den Gewinnen werden unter anderem Stipendien, aber auch Ausbau und Betrieb der Unis bezahlt. Diese Börsenorientierung der Hochschulen hat auch schon früh eine studentische Konsumentenkritik provoziert. Zuerst traf es zu Zeiten der Proteste gegen den Vietnamkrieg die Rüstungsunternehmen. Mit der wachsenden Bewegung gegen das Rauchen geriet auch die Tabakindustrie ins Visier der Studenten. Dass nun mehr und mehr Kohlekonzerne davon betroffen sind, ist auch Veröffentlichungen zu verdanken, die die Umweltschädlichkeit der Kohleförderung belegen.

Deshalb fordern viele Studierende von ihren Unis, sämtliche Aktien aus der Kohle-Branche abzustoßen und dort nicht mehr zu investitieren. Einige Universitätsleitungen haben auf die Proteste bereits positiv reagiert und unterstützen die Forderungen. Und die Kohlebranche ist aufgeschreckt. Mehr als finanzielle Einbußen befürchten sie einen Imageverlust, wenn große Hochschulen nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollen. Einige studentische Initiativen wollen sich nicht mehr damit zufrieden geben, dass die Hochschulen nicht mehr in Kohle investieren. Sie wollen auch Druck auf jene Elek-trizitätswerke ausüben, die Kohle zur Energiegewinnung nutzen. Solche Aktionen könnten auch für die hiesige Anti-Kohle-Bewegung interessant werden, die in diesen Tagen mit Camps in der Lausitz und am Niederrhein und einer Fahrradtour auf ihre Anliegen aufmerksam macht. Schließlich gehört auch Vattenfall hier zu Lande zu den Förderern und Sponsoren von Hochschulen.

http://www.neues-deutschland.de/artikel/828011.keine-kohle-fuer-die-kohle.html

Peter Nowak

BP-Boykott?

Im Gegensatz zur Brent-Spar-Boykottkampagne vor 15 Jahren gegen Shell, gibt es gegen BP in Deutschland kaum Protestaktionen
Während rund um die Welt der Ölaustritt am Meeresgrund des Golf von Mexico per Webcam vom Schreibtisch aus beobachtet werden konnte, scheint die Umweltbewegung in Deutschland auf Tauchstation gegangen zu sein. Von Protestaktionen gegen BP hat man hierzulande bisher wenig gehört.

Dabei hatte die Nordelbische Kirche 1995 die bundesweit größte Boykottkampagne gegen den Shell-Konzern initiiert, weil er mit der Brent Spar eine Ölplattform in der Nordsee entsorgen wollte, die maximal 100 Tonnen Öl enthalten haben soll. Fälschlich wird dieser erfolgreiche Boykott Greenpeace zugeschrieben, weil deren Aktivsten die Ölplattform besetzt und damit das Thema populär gemacht hatten.

Nicht nur auf BP zeigen

Auch anlässlich des Öldesasters im mexikanischen Golf führt Greenpeace drastisch die Folgen vor Augen, will aber nicht zu einem BP-Boykott aufrufen. Es sei zu kurz gegriffen, nur BP zu kritisieren: „Während BP im Golf von Mexiko versagt, ist Shell weiter am Ölsandabbau in Kanada beteiligt – einem massiven Umweltverbrechen. Shell hält auch an Plänen zur Ölbohrung in der Arktis fest. In den arktischen Gewässern von Alaska ist heute noch, 21 Jahre nach der Havarie, frisches Öl aus der Exxon Valdez im Meer zu finden“, so Greenpeace in seiner Erklärung.

 Ähnlich argumentieren auch andere Umweltverbände, die sich skeptisch zu einem BP-Boykott äußern. Unbeeindruckt von solchen Argumenten wächst im Internet die Zahl der Boykottbefürworter. Auch die Stiftung Ethecon hat mit einem eigenen Boykottaufruf die Diskussion angeheizt. Der Boykott soll solange andauern, bis der Multi sich verpflichtet, für die materiellen Schäden und Folgewirkungen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko aufzukommen. Kritiker meinen etwa hingegen: Don’t boycott BP, boycott oil. 
 
http://www.heise.de/tp/blogs/2/148015

Peter Nowak

Soll man BP boykottieren?

Zu einem internationalen Boykott gegen den Ölkonzern BP und seine Tochterfirmen hat die »Stiftung für Ethik & Ökonomie« Ethecon aufgerufen. Dieser Boykott soll andauern, bis der Multi sich verpflichtet hat, für die materiellen Schäden und Folgewirkungen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko aufzukommen.

Na endlich, ist man versucht zu sagen. Schließlich sind mittlerweile mehr als 1000 Kilometer der US-Küste ölverseucht und ein Ende des Ölflusses ist nicht abzusehen. Doch während rund um die Welt der Ölaustritt am Meeresgrund per Webcam beobachtet werden kann, scheint die Umweltbewegung auf Tauchstation gegangen zu sein. Dabei war es Greenpeace Mitte der 90er Jahre gelungen, mittels einer internationalen Kampagne den Ölkonzern Shell unter Druck zu setzen, als er die Brent Spar, ein schwimmendes Erdöllager, am Grunde der Nordsee entsorgen wollte. Knapp 100 Tonnen Öl reichten damals für eine bundesweite Boykottkampagne.

Die Kampagne gegen Brent Spar wurde zum Symbol einer neuen Verbrauchermacht, zeigte aber auch schnell deren Grenzen. Denn es gibt eben nicht die vielen guten neben einzelnen besonders bösen Ölmultis. Sämtliche Ölkonzerne bohren nach Öl, wo sie können. Und eine sichere Ölbohrung gibt es so wenig wie sichere AKW. Doch solange Millionen Autos von diesem Öl abhängen, wird es kaum je einen Boykott gegen all diese Konzerne geben. Wäre dem Ethecon-Aufruf Erfolg beschieden, beschleunigte sich vielleicht der Abstieg von BP zum Übernahmekandidaten für einen der Konkurrenten. Doch das Problem riskanter Tiefseebohrungen bleibt. Bleiben also nur Lethargie und die Hoffnung auf technische Lösungen?

Nein, der Unfall müsste genutzt werden, um die Irrationalität des ölbasierten Verkehrssystems aufzuzeigen und Alternativen zu fördern. Dazu gehört in erster Linie ein preisgünstiger öffentlicher Nahverkehr, der vielen PKW-Nutzern den Umstieg attraktiv macht. Diesen Wandel würden die Ölkonzerne spüren. Und er brächte sozial gerechtere Mobilität.

 http://www.neues-deutschland.de/artikel/175036.soll-man-bp-boykottieren.html

Peter Nowak