„Judas Watch“ am Pranger

Antisemitische Homepage mit Sitz in den USA will Aktivitäten gegen weiße Menschen dokumentieren.

„Judas Watch ist eine faktenbasierte Datensammlung, die Aktivitäten dokumentiert, die sich gegen weiße Menschen richten. Das Ziel ist der Nachweis eines internationalen Netzwerkes, das koordiniert gegen die Interessen die weißen Menschen agiert.“ Mit diesem verschwörungstheoretischen Selbstverständnis wirbt die Homepage von „Judas Watch“ für ihre Seite. Sie wird seit dem 28.03.2014 von Cloudflare mit Sitz in San Francisco gehostet.

Jüdische Menschen mit gelbem Stern gekennzeichnet

Schon der Name macht deutlich, wo…

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Venezuela: Ein Massaker, über das die westliche Welt nicht redet

Vor 30 Jahren ereignete sich der berüchtigte Caracazo, der zum Aufstieg der bolivarianischen Bewegung führte

Hunderte Tote gab es auf den Straßen von Caracas. Viele konnten nicht identifiziert werden. Auch die Zahl der Schwerverletzten ist unbekannt. Nein, das sind keine Nachrichten aus dem Venezuela unserer Tage. Es waren Meldungen vom 27. Februar 1989 [1]. Das Massaker in der venezolanischen Hauptstadt ging als „Caracazo“ in die Geschichte ein.

Zuvor hatten Tausende, vor allem aus den Armenvierteln rund um Caracas, gegen massive wirtschaftliche Einschränkungen protestiert, die der gerade wieder gewählte Sozialdemokrat Carlos Andres Perez entgegen seiner Wahlversprechen verkündet hatte. Die Armen, die sowieso nichts mehr zu verlieren hatten, verließen ihre Barrios und protestierten im Zentrum von Venezuela. Dabei gingen auch viele Scheiben von Nobelläden zu Bruch. Die Polizei reagierte mit Massenrepression.

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Hohe Strafe gegen Musa Asoglu

Das Hamburger Oberlandesgericht verurteilte 6. Februar Musa Asoglu wegen leitender Funktionen in der türkischen Gruppe DHKP-C zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und neun Monaten.

Der Staatsschutzsenat wirft Asoglu vor, Europaverantwortlicher der in Deutschland und der Türkei verbotenen marxistischen Organisation gewesen zu sein. Asoglu hat in dem mehr als einjährigen Prozess in Hamburg  in Erklärungen den Vorwurf  erhoben, in dem Verfahren würden linke politische Aktivitäten mit dem § 129b als Terrorismus kriminalisiert. Diese Kritik teilt auch Wolfgang Lettow, der für die Zeitschrift Gefangeneninfo den Prozess beobachtete und vom höchsten Urteil in einem 129b-Verfahren in Deutschland sprach. Die Richterin sei in ihrem Plädoyer sehr feindselig gegen Asoglu aufgetreten und habe ihm vorgeworfen, mit seiner politischen Verteidigung das Verfahren unnötig in die Länge gezogen zu haben.  Während konservative Medien schon bei der Verhaftung Asoglu als Terrorfürsten vorverurteilten, ignorierten linke Medien das Urteil weitgehend oder druckten lediglich eine Meldung aus Presseagenturen, in denen der Verurteilte nicht einmal namentlich genannt wurde.   

Mehr Infos:

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EU: Streit unter Rechten

Der Konflikt zwischen Victor Orbán und Mitgliedern der Europäischen Volkspartei zeigt, wie unscharf die Trennung zwischen Konservativen und der extremen Rechten in der Realität ist

Die jahrelange antisemitische Kampagne der ungarischen Rechtsregierung gegen den Kosmopoliten George Soros [1] hatte sicher manche europäischen Konservativen nicht gefallen. Aber die Kritik war nicht dominant. Doch nachdem die ungarische Rechtsregierung jetzt auf Plakaten nicht nur Soros, sondern auch den EU-Kommissionspräsidenten Junker für die Migration von Flüchtlingen in die EU verantwortlich machte, wird der Unmut mancher Konservativer über die ungarischen Rechten lauter.

„Sie haben das Recht zu wissen, was Brüssel plant. Sie wollen verpflichtende Umsiedlungsquoten einführen“, heißt es auf Plakaten, auf denen Soros und Junker zu sehen sind und die in vielen ungarischen Städten kleben. Das Kalkül der ungarischen Regierung ist durchschaubar.

Nachdem sie massive Einschränkungen der Rechte von Lohnabhängigen durchgesetzt hat und sich eine wahrnehmbare außerparlamentarische Opposition auf den Straßen Budapests [2] bemerkbar macht, will die Fidesz-Partei mit noch mehr Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus die rechten Reihen schließen.

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Wissenschaftler verweigern den Dienst

Dem Afrikabeauftragten der Bundesregierung, Günter Nooke, wird vorgeworfen, den deutschen Kolonialismus zu verharmlosen. Ein Gespräch zwischen ihm und Afrikawissenschaftlern endete im Eklat.

Die Debatten über die deutsche Vergangenheit in Afrika haben sich in jüngster Zeit verändert. Der Druck, das koloniale Erbe Deutschlands aufzuarbeiten, wächst, unter anderem durch das politische Engagement der schwarzen respektive afrikanischen Commu­nity und kritischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Der Afrikabeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke (CDU), wird seit Wochen…

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Muss die Linke die EU verteidigen?

Vor der Europawahl wächst der Druck, damit sich die Linke endgültig überflüssig macht

Überraschend war eher die Begründung. Da wird der Labor Party unter Corbyn nicht nur Antisemitismus, sondern auch Rassismus vorgeworfen. Der Vorwurf ist in sich nicht stimmig. Die dezidiert antizionistische Positionierung Corbyns könnte man aus einer gewissen Perspektive in die Nähe des Antisemitismus rücken [2]. Aber was soll dann der Vorwurf des Rassismus?

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Weltordnung in Scherben

Die Münchner Sicherheitskonferenz ist ein Spiegelbild der Konflikte der kapitalistischen Welt - Kommentar

In den Erklärungen rund um die Konferenz [1] finden sich ständig Formulierungen von der alten multinationalen Welt, die in Scherben liege, von einer Welt im Umbruch und voller Konflikte. Exemplarisch ist eine Einschätzung aus dem Auswärtigen Amt [2]:

Die Kriege in Jemen und Syrien, der Rückzug Russlands und der USA aus dem Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme (INF-Vertrag), die Lage in Venezuela: Die Liste der internationalen Krisenherde ist lang. In diesem Jahr stehen aber nicht nur einzelne internationale Herausforderungen im Mittelpunkt der 55. Münchner Sicherheitskonferenz. Die multilaterale Ordnung insgesamt steckt in ihrer vielleicht tiefsten Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Auswärtiges Amt
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Wo bleibt das „CyberSyn“ in Venezuela?

Bleibt ehemaligen Unterstützern des bolivarianischen Prozesses nur, Abbitte zu leisten?

Der Machtkampf um Venezuela geht weiter. Je länger die Doppelherrschaft andauert, desto größer wird die Gefahr eines militärischen Eingreifens der Nachbarländer gemeinsam mit den USA. Dagegen haben in den letzten Tagen in vielen Ländern, auch in Deutschland, Menschen unter der Parole „Hände weg von Venezuela“ [1] demonstriert. Es ist allerdings…

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Bei der Konferenz »How we win« wurde in Berlin über linke Strategien diskutiert.

Woran man linke Erfolge misst

Am Wochenende diskutierten in Berlin 400 Menschen über antinationale, antirassistische und feministische Strategien im neuen Jahr.

»How we win« lautete das Motto einer Konferenz, zu der am Wochenende über 400 Personen aus der ganzen Republik nach Berlin gereist waren. Eingeladen hatte die Kampa­gne »Nationalismus ist keine Alternative« (Nika). Das Motto drückte das Selbstverständnis der hauptsächlich vom kommunis­tischen Bündnis »Ums Ganze« initiierten Kampagne aus. Die Nika-Sprecherin Ulrike Sommer sagte, dass man sich mit dem Motto von einer Sichtweise abgrenzen wolle, nach der in Zeiten von AfD-Wahlerfolgen und extrem rechten Aufmärschen nur noch Abwehrkämpfe möglich seien.

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15 Jahre Stiftung Ethecon

Anstiftung zum Antikapitalismus

Anstiftung zum Antikapitalismus: Tepco, VW und Rheinmetall, aber auch Vandana Shiva und Angela Davis wurden von Ethecon prämiert. Nun feiert die Stiftung Geburtstag.

„Die Tepco-Leute haben Hunderttausenden ihrer Landsleute Not und Elend gebracht, tragen für langwierige Gesundheitsschäden infolge der Verstrahlung Verantwortung, auch dafür, dass große Areale des Landes für lange Zeit unbewohnbar sein“. So begründete…

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Aktionen zur Rettung des INF-Vertrags

»Hopp, Hopp, Hopp – Atomraketenstopp«. Die klassische Parole der Friedensbewegung war am Freitagabend sowohl vor der Berliner US-Botschaft wie auch vor der russischen zu hören. Aktivist*innen der Friedensorganisationen ICAN, IPPNW, DFG-VK sowie der Kampagne »Büchel ist überall! Atomwaffenfrei jetzt« hatten unter dem Motto »Reden statt Rüsten« zur Rettung des INF-Vertrages aufgerufen. Die USA waren am … „Aktionen zur Rettung des INF-Vertrags“ weiterlesen

Straßentheater
vor Botschaften in Berlin

»Hopp, Hopp, Hopp – Atomraketenstopp«. Die klassische Parole der Friedensbewegung war am Freitagabend sowohl vor der Berliner US-Botschaft wie auch vor der russischen zu hören. Aktivist*innen der Friedensorganisationen ICAN, IPPNW, DFG-VK sowie der Kampagne »Büchel ist überall! Atomwaffenfrei jetzt« hatten unter dem Motto »Reden statt Rüsten« zur Rettung des INF-Vertrages aufgerufen. Die USA waren am Freitag aus dem nuklearen Abrüstungsabkommen ausgestiegen, Russland kurz darauf ebenso. Mit einem Straßentheater zeigten die Aktivist*innen…

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Sind eigentlich alles Populisten?

Der Europaparteitag der FDP zeigte noch einmal deutlich, dass es sich beim Streit zwischen vermeintlichen Populisten und ihren Kritikern um Scheingefechte handelt

Der Europawahlkampf wird noch mehr in der Form nationaler Wahlkämpfe inszeniert, die auf einen Richtungskampf zwischen Populismus versus Demokratie ausgerichtet werden. Damit soll jede grundsätzliche Alternative zum Kapitalismus ausgeblendet und eine Schimäre aufgebaut werden, die durchaus wirkungsmächtig ist. Schon sind viele Linke bereit, das liberale Feigenblatt für angeblich antipopulistische bürgerliche Demokraten zu geben. Wie wenig der angebliche Antipopulismus trägt, zeigte sich…

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USA: Hoffnung für Mumia Abu Jamal

Der Supreme Court, der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten, hat Mitte Januar ein Berufungsgericht im Bundesstaat Pennsylvania angewiesen, die Neuauflage des Prozesses gegen den US-Journalisten Mumia Abu Jamal Abu Jamal zu prüfen. Das könnte nach vier Jahrzehnten, die der Journalist im Gefängnis sitzt, zu seiner Freilassung führen. Jedoch gibt es starke Kräfte in den USA, die das verhindern wollen. Solidarität ist deshalb wichtiger denn je.

Das Berufungsgericht muss sich nunmehr mit dem Fall befassen, da Richter Leon Tucker im Court of Common Pleas in Philadelphia Ende Dezember 2018 entschieden hatte, dass Mumia Abu Jamal neue Berufungsmöglichkeiten eingeräumt werden müssen. Die obersten Richter hoben damit eine frühere Entscheidung des Supreme Courts auf, das eine Neuverhandlung des Falls abgelehnt hatte. Der Afroamerikaner war 1982 in einem Indizienprozess…

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Im Arbeitskampf wird’s konkret

Von Lesbian und Gays Support the Miners bis zur Unterstützung von Amazon: außerbetriebliche Solidarität hilft nicht nur den Arbeiter_innen

Pride – so heißt ein Film, der im Herbst 2014 in die deutschen Kinos kam. Er widmete sich einem weitgehend vergessenen Kapitel der Geschichte der internationalen Arbeiter_innenbewegung, und zwar der Solidarität mit dem Streik der britischen Bergarbeiter, der in den Jahren 1984 und 1985 in Großbritannien und vielen anderen Ländern auch von Menschen unterstützt wurde, die nicht in Großbetrieben arbeiteten, ja nicht einmal in gewerkschaftlichen Zusammenhängen engagiert waren.
Im Zentrum des Films:

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