Die Rote Flut – Revolutionäre Blätter

Wann:
29. November 2018 um 19:00 – 21:00
2018-11-29T19:00:00+01:00
2018-11-29T21:00:00+01:00
Wo:
Ausstellungsraum der IG Metall
Alte Jakobstr. 149
10969 Berlin

Finissage mit Buchvorstellung [„Mieterkämpfe Vom Kaiserreich bis heute – Das Beispiel Berlin“] und Diskussion

Die Ausstellung Die Rote Flut – Revolutionäre Blätter der Berliner Künstlerinnen Julia Lazarus und Ina Wudtke erinnert an weitgehend vergessene Kämpfe der Arbeiter*innen für zahlreiche, heute selbstverständlich scheinende, demokratische Errungenschaften. Aus Arbeiter*innen wurden Künstler*innen aus Künstler*innen wurden revolutionäre Künstler*innen, die an der Seite der Arbeiter*innen mit den Mitteln der Kunst kämpften und in einer Roten Flut zusammenliefen.

Für die Ausstellung hat Julia Lazarus Flugblätter, Ausschnitte von Zeitschriften, Verordnungen, Satzungen und Handlungsanleitungen sowie Protokolle von Sitzungen der revolutionären Obleute, der Arbeiter- und Soldatenräte und der Deutschen Nationalversammlung aus dem Bundesarchiv herausgesucht, die ein vielstimmigen Einblick in die turbulenten Ereignisse der Novemberrevolution ermöglichen. Die Archivalien werden für den Zeitraum der Ausstellung als Faksimiles den Besuchern zur Einsicht zur Verfügung gestellt.

Zur Finissage wird Rainer Knirsch, 50 Jahre Mitglied der Gewerkschaft und langjährig ehrenamtlicher Bildungsreferent an der Zentralen Bildungsstätte der IG Metall in Berlin-Pichelssee, die Publikationen des Berliner Verlags „Die Buchmacherei“ vorstellen. Rainer Knirsch ist Mitherausgeber der 2011 erschienenen Neuausgabe der „Geschichte der Novemberrevolution“ von Richard Müller und hat die Publikation „Allgemeiner Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte Deutschlands, 16.- 20. Dezember 1918 Berlin – Stenografische Berichte“ lektoriert, die gerade erstmals in lateinischer Schrift im selben Verlag erschienen ist.

Ina Wudtke forscht zur Tradition von Arbeiterschriftsteller*innen. Ab den 20er Jahren rufen marxistische Zeitungen die Arbeiterkorrespondenzbewegung ins Leben. Texte von Arbeiter*innen über ihre Wohn- und Arbeitsverhältnisse werden zunächst als Fortsetzungsromane abgedruckt. Später kommen sie auch in der Reihe „Der Rote 1 Mark-Roman“ heraus. Der Metallarbeiter und Dreher Willi Bredel (1901-1964), schrieb 1931 den Roman Rosenhofstraße über einen Hamburger Mietstreik im Karolinenviertel. Bredel wurde zu einem der bekanntesten Arbeiterschriftsteller seiner Zeit.

Angedockt an Bredels Beschreibung eines historischen Mietstreiks in der Weimarer Republik stellt Philipp Mattern am 29.11. sein neues Buch „Mieterkämpfe Vom Kaiserreich bis heute – Das Beispiel Berlin“ vor, dass wir im Anschluss gemeinsam diskutieren werden. Wohnungsnot, explodierende Mieten und die Verdrängung von Mieter*innen sind brennende Themen unserer Zeit – genauso wie der andauernde Protest dagegen. Doch dass Mieter*innen auf die Straße gehen und Widerstand gegen Hauseigentümer*innen, Investor*innen und eine unsoziale Wohnungspolitik leisten, ist nicht neu. Zahlreiche der meist vergessenen Kämpfe werden in dem kürzlich im Verlag Bertz + Fischer erschienenen Buches vorgestellt.

Die Ausstellung „Die Rote Flut – Revolutionäre Blätter“ wurde konzipiert von Julia Lazarus und Ina Wudtke und korrespondiert mit der Ausstellung „November – Versuch über eine Revolution“ im Haus am Lützowplatz.
Die Ausstellung Die Rote Flut – Revolutionäre Blätter der Berliner Künstlerinnen Julia Lazarus und Ina Wudtke erinnert an weitgehend vergessene Kämpfe der Arbeiter*innen für zahlreiche, heute selbstverständlich scheinende, demokratische Errungenschaften. Aus Arbeiter*innen wurden Künstler*innen aus Künstler*innen wurden revolutionäre Künstler*innen, die an der Seite der Arbeiter*innen mit den Mitteln der Kunst kämpften und in einer Roten Flut zusammenliefen.