Rechte Merkel-Gegner marschieren wieder

Knapp 300 Teilnehmer beteiligten sich am Samstag unter dem Motto „Merkel muss weg – Nein zur GroKo“ an dem sechsten Aufmarsch der rechten Bewegung „Wir für Deutschland“ (WFD).

Auf dem Marsch durch die Berliner Innenstadt skandierten die rund 300 Personen Parolen wie „Wir sind das Volk“ und „Festung Europa – macht die Grenzen dicht“ Auf einem Schild wurden Polizei und Bundeswehr aufgerufen, der Regierung den Gehorsam zu verweigern.

Hauptakteur der WFD-Demonstration unter dem Motto „Merkel muss weg – Nein zur GroKo“ am Samstag war der im brandenburgischen Hohen Neuendorf geborene Enrico Stubbe. Er trat 2015 erstmals bei rassistischen Aufmärschen in Berlin-Marzahn in Erscheinung und beteiligt sich seitdem auch regelmäßig an den „Bärgida“-Aufmärschen, den Berliner Pegida-Ableger. Bundesweit für Schlagzeilen sorgte der ehemalige „pro Deutschland“-Funktionär Stubbe, als sich an der ersten von ihm organisierten Demonstration „Wir für Berlin & Wir für Deutschland“ über 3000 Teilnehmer beteiligten, darunter Funktionäre der unterschiedlichen ins sich zerstrittenen rechten Kleinparteien.

Die einigende Klammer „Merkel muss weg“ konnte aber nicht verhindern, dass die Aufmärsche immer kleiner wurden. In einer auf Facebook verbreiteten Erklärung distanzierten sich die Demo-Organisatoren von einigen Teilnehmern, die wegen Zeigens des Hitler-Grußes und Vermummung von der Polizei festgenommen worden waren. „Wer der Meinung ist, er hat Probleme seinen rechten Arm in der Öffentlichkeit zu kontrollieren und sich bis zum Haaransatz vermummen muss, sollte zukünftig sich selber einen Gefallen tun und solchen Veranstaltungen fernbleiben“, heißt es da. Nicht distanzieren wollte man sich auf Facebook von Einträgen, in denen es heißt: „Die Jagd auf die Bestie ist eröffnet. Ganz Europa will Merkel schlachten“. Bereits am Sonntagabend will die rechte Bewegung „Wir für Deutschland“ erneut auf die Straße gehen und ruft zum „1. Merkel muss weg-Spaziergang“ in Berlin auf. Zeitgleich wollen auch in Hamburg extreme Rechte unter dem Motto auf die Straße gehen.

aus. blick nach Rechts

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Peter Nowak