MIETEN: Mit einem Laternenumzug meldete sich in Kreuzberg die Bizim-Initiative zurück
Mit einen Laternenumzug gegen Verdrängung durch den Kreuzberger Wrangelkiez protestierten am Abend des 11 November Hunderte MieterInnen gegen Verdrängung. Sie wollten an diesem Abend,so hießes, mit Laternen und Glühbirnen den InvestorInnen heimleuchten. Attraktion des Umzugs war ein großer leuchtender Wal. „Dieser Mietwal hat keine Angst vor Miethaien“, sagt die Trägerin.
Mit der Aktion meldete sich die Bizim-Initiative zurück, die vor einigen Monaten von MieterInnen des Kreuzberger Wrangelkiezes initiiert wurde, nachdem ein Gemüseladen in der Wrangelstraße 77 die Vertreibung drohte. Mittlerweile wurde die Kündigung zurückgenommen, doch einen neuen Mietvertrag haben die LadenbesitzerInnen bis heute nicht. Die KiezspaziergängerInnen bekundeten gleich zu Beginn ihre Solidarität. „Es ist uns immer um mehr als den Erhalt des Gemüseladen gegangen. Die NachbarInnen haben Mut bekommen, sich ebenfalls gegen ihre drohende Vertreibung zu wehren“, sagte eine BewohnerInnen der Wrangelstraße 66. Dort war von den EigentümerInnen die Umwandlung von günstigen Miet- und Eigentumswohnungen geplant. Die Mieterinnen erwarten von den BezirkspolitikerInnen , dass sie die Umwandlung der Wohnungen in dem Milieuschutzgebiet stoppen. Es habe bisher Versprechungen geben.
Im Anschluss zogen die SpaziergängerInnen zur Manteuffelstraße 99. Hans Georg Lindenau, des akut von Räumung bedrohten „Gemischtladen mit Revolutionsbedarf M99“ trug Protestlieder vor und erntete viel Applaus. Der Lichterumzug endete mit einem Konzert vor der Zeughofstraße 20, das derzeit eingrüstet ist. Ein langjähriger Mieter zeigte auf einer Leinwand Dias: es ging um die Geschichte des Hauses. Die MieterInnen beklagen, mit Schikanen zum Auszug gedrängt zu worden.
aus Taz-Berlin: 13.11.2015
Peter Nowak